Denkmaldatenbank

Zu den Neubauten, die im Sanierungsgebiet Schöneberg in den 1970er Jahren entstanden sind, gehört das aufsehenerregende Gebäude Kirchbachstraße 1-2. Der lang gestreckte - straßenseitig sechs-, hinten viergeschossige - Baukörper an der Ecke Kirchbach- und Alvenslebenstraße beherbergt ein viergeschossiges Parkhaus, auf das ein Wohnhaus aufgesetzt wurde. Das 1977-79 nach Entwurf von Peter Heinrichs und Joachim Wermund vom Sanierungsträger Neue Heimat ausgeführte Garagengebäude war dafür vorgesehen, die erforderlichen Autostellplätze für das gesamte Sanierungsgebiet sowie 16 Wohnungen aufzunehmen. Für die ungewöhnliche Bauaufgabe "Parkhaus mit Wohnungen" schufen die Architekten einen Bau mit funktional gegliederten Wohnungsgrundrissen sowie einer spektakulären äußeren architektonischen Gestaltung. Obwohl beide Funktionen am Außenbau kenntlich gemacht sind, tritt das Gebäude nicht als typische Parkgarage in Erscheinung, sondern ist ein plastisches Gesamtgebilde, das sowohl die beiden Bauteile als auch das Material Beton virtuos in Szene setzt: An den Straßenfassaden sind die Parkebenen durch Brüstungen, Balkone und lamellenartig ausgeklappte Wandplatten in Sichtbeton zwischen verklinkerten Flächen an Sockelzone und Treppenhäusern markiert, während rot gestrichene Wandelemente, Balkone und Erker sowie vorgewölbte Gebilde mit runden Öffnungen in Sichtbeton die Wohngeschosse charakterisieren. Die vielgestaltigen plastischen Gliederungselemente überziehen den gesamten Bau und lassen ihn wie eine große Skulptur erscheinen, deren rätselhafte Formen - wie die runden, ringförmig gerahmten Öffnungen oder die schräg gestellten Betonplatten - die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.