Denkmaldatenbank

Im Gegensatz zum Empfangsgebäude des S-Bahnhofs ist das benachbarte Restaurations- und Wohngebäude Yorckstraße 56A im Äußeren noch weitgehend in seiner bauzeitlichen Form erhalten. Der schmale, zweigeschossige Backsteinbau mit hohem Satteldach und Zwerchhaus, ebenfalls in die Böschung an der Südseite der Yorckstraße eingeschoben, wurde 1905 nach Entwurf der Architekten Hermann Klitscher und Hermann Afdring errichtet. Der Bauherr Louis Grandjean, der das Grundstück vom Eisenbahnfiskus gepachtet hatte, wohnte hier und betrieb im Erdgeschoss ein Restaurant. Mit der in Formen der märkischen Backsteingotik dekorierten Fassade, dem Giebel und den hell geputzten Zierflächen passten Klitscher & Afdring die architektonische Gestaltung an die des Bahnhofs an. Trotz der vereinfachten Erneuerungen am Giebel, den Fenstern in den oberen Geschossen und der Front des Restaurants im Erdgeschoss nach dem Zweiten Weltkrieg, vermitteln die markante dunkelrote Ziegelfassade und die erhaltene Nutzung als Gaststätte noch einen Eindruck von der ursprünglichen Situation am Eingang zum Bahnhof Yorckstraße, mit dem das Gebäude in einem engen Zusammenhang steht.

Das kleine Haus mit Keller, zwei Geschossen und dem ausgebauten Dach war auf einer Grundfläche von nur 63 Quadratmetern so aufgeteilt, dass der Gastraum des Restaurants im Erdgeschoss, die dazu gehörende Küche und zwei Wohnräume im ersten Obergeschoss sowie Stube, Waschküche und Bodenkammer im Dachgeschoss untergebracht waren; eine Wendeltreppe verband die vier Ebenen, auf denen mit Ausnahme des Kellers jeweils Toiletten angeordnet waren. Das Lokal wird von der Straße betreten; über eine seitliche Außentreppe konnte man auf den höher gelegenen rückwärtigen Hof und über einen Steg direkt in das erste Obergeschoss gelangen.