Denkmaldatenbank
Mietshaus Württembergallee 24 Länderallee 25
09096503 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Westend |
Adressen | Württembergallee 24 Länderallee 25 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Mietshaus |
Fertigstellung | 1923 |
Entwurf | Grisebach und Rehmann (Architekt) |
Das Haus Württembergallee 24 liegt auf dem westlichen Eckgrundstück des Fürstenplatzes, der überwiegend von großvolumigen Reformmietshäusern der späten Kaiserzeit flankiert wird. (1) Das für sechs Parteien konzipierte Mietshaus von 1923 hat die außergewöhnliche Gestalt eines Palais des Rokokos. Auch das schmiedeeiserne Einfriedungstor, die Gitter von Treppen und Balkon zeigen Dekorationsformen des Neorokoko, das - in deutlicher Abgrenzung zur Neuen Sachlichkeit - in den 1920er Jahren eine Renaissance erlebte. Die Pläne stammen von Helmuth Grisebach und Heinz Rehmann, die gemeinsam ein auf den vornehmen Villen- und Landhausbau spezialisiertes Architekturbüro betrieben.
Das symmetrisch gegliederte Mehrparteienhaus mit Mansarddach besitzt an seiner Schauseite zur Württembergallee drei über Treppen erreichbare Eingänge. Man vermutet ein Dreifamilienhaus, doch ist das in eine linke und rechte Hälfte geteilte und auf einem Doppelgrundstück liegende Gebäude ein hervorragendes Beispiel für einen Sondertyp in der Entwicklung des Berliner Mietswohnungsbaus. Ursprünglich, bis zur Neuaufteilung im Inneren nach 1945, führten die beiden äußeren Hauseingänge zu je einer großbürgerlich anmutenden Wohneinheit, die das ausgebaute Souterrain (für Personal und Garage) sowie das erste und das zweite Geschoss umfasste. Sie offerierten beide das klassische Raumprogramm einer Villa - davon legen am Außenbau auch heute der Erker zum Platz sowie Veranden und Balkone zum Garten Zeugnis ab. Vier weitere, spiegelsymmetrisch angeordnete Wohnungen im zweiten Geschoss und im Dachgeschoss waren einst über ein schmales, das gesamte Haus vertikal durchlaufendes Treppenhaus erschlossen (nach 1945 entfernt).
Die originäre Innengliederung der im Wohnanspruch differenzierten Mietwohnungen tritt im Außenbau nicht in Erscheinung. Das kompakte, symmetrisch gegliederte Haus mit bossierten Pilastern besitzt einen dreiachsiger Mittelrisalit mit einer Rankenkartusche und dem Baujahr 1923 im Giebelfeld. Fenster-, Türfaschen und Pilaster-Kapitelle sind dezent dekoriert. Das Mietshaus mit seiner das Grundstück umschließenden Einfriedung ist eines der wenigen erhaltenen Beispiele in Formen des Neorokoko in Berlin.
(1) Deutsche Bauzeitung 63 (1929), S. 651 f., S. 655, S. 835-837, S. 839; Grisebach, Hans und Rehmann, Hans: Unsere Bauten, Berlin 1928, S. 6 f.
Literatur:
- Grisebach, Hans/Rehmann, Hans/ Unsere Bauten, Berlin 1928 / Seite 6f.
- Deutsche Bauzeitung 63 (1929) / Seite 651-652, 655, 835-837, 839
Kontakt
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