Denkmaldatenbank

Mietshaus Windscheidstraße 15

Obj.-Dok.-Nr. 09096497
Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf
Ortsteil Charlottenburg
Adressen Windscheidstraße 15
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Mietshaus
Entwurf nach 1893
Fertigstellung um 1894

Das Mietshaus Windscheidstraße 15, das 1896-97 als eines der ersten Häuser in diesem Teil der Straße entstand, ist mit ungewöhnlich viel originaler Bausubstanz erhalten - nur die Läden im Erdgeschoss sind verändert. Sowohl die Putzfassade mit Stuckdekor und originalen Fensterrahmen als auch das Treppenhaus mit holzgeschnitzten Türen und Treppengeländer, mit Wandgemälden und Dekorationsmalereien lassen erkennen, dass noch Mitte der 1890er Jahre Formen des Berliner Klassizismus weiterentwickelt wurden. Gerne würde man den Namen des Baumeisters erfahren, die Bauakten sind allerdings verbrannt. (1) Die Straßenfassade ist mit nur einer Erkerachse und seitlichen Balkonen an der einen sowie Loggien an der anderen Seite eher flach gegliedert. Jedes Geschoss ist durch ein nach oben flacher werdendes Gesims abgeteilt. Die hierdurch betonte horizontale Schichtung wird durch Bänderung beziehungsweise Quaderung der Obergeschosse unterstrichen. Die Fenster, die zum Teil durch einen gemauerten Mittelpfeiler zu Paaren zusammengefasst sind, werden nur im vierten Obergeschoss durch schlichte Rahmungen eingefasst.


(1) Die Datierung erfolgt aufgrund fehlender Bauakten nach den Berliner Adressbüchern. Danach waren 1896 am Grünen Weg (heute Windscheidstraße) zwischen Kantstraße und Stuttgarter Platz nur zwei Häuser im Bau, von denen 1897 das "Bernet'sches Haus" als einziges als bewohnt aufgeführt wird. 1898 sind, nun unter der Adresse Windscheidstraße, an dieser Stelle zwei Häuser als bewohnt genannt: Nr.19/Kantstraße 93 (Eigentümer Butzke) und 20 (Eig. A. Bernet). Das heutige Haus Windscheidstraße 15 (ehem. 20) müsste demnach 1896-97 ausgeführt worden sein. Vgl. Berliner Adressbücher 1799-1970, Digitale Zentral- und Landesbibliothek (https://digital.zlb.de/viewer/berliner-adressbuecher/).

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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