Denkmaldatenbank
Geschäftshaus Wilmersdorfer Straße 112 Kantstraße 56A
09096492 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Charlottenburg |
Adressen | Wilmersdorfer Straße 112 Kantstraße 56A |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Geschäftshaus |
Entwurf | 1950 |
Datierung | 1951 |
Entwurf | Jahnke, Erich & Vogel, Wolfgang & Kammann-Jahnke, Gisela (Architekt) |
Ausführung | Lindow und Co. (Baufirma) |
Bauherr | Gebrüder Lindow & Gebrüder Lauermeier |
Bei dem winkelförmigen Geschäftshaus Wilmersdorfer Straße 112, Kantstraße 56A, handelt es sich um einen Wiederaufbau der frühen Nachkriegszeit als Filiale für das Schuhhaus Leiser. Nach dem 1950 datierten Entwurf von Erich Jahnke, Wolfram Vogel und Gisela Kammann-Jahnke wurde das dreigeschossige Gebäude mit dem charakteristischen Schriftzug 1951 ausgeführt. (1) Mit dem um die abgerundete Ecke herum geführten Fensterband erinnert das Gebäude an die stromlinienförmige Metropolenarchitektur der 1920er Jahre. Damit knüpften die Architekten an das Design der Geschäftshäuser der Firma Leiser aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg an, wie etwa an den einst spektakulären Bau in der Tauentzienstraße. (2) Ein typisches Gestaltungselement der damaligen Leiser-Filialen, das auch hier im Neubau zum Einsatz kam, ist eine ovale Treppe im Gebäudewinkel, die die Verkaufsgeschosse elegant verbindet und im Innenhof als Zylinder hervortritt. An der Straßenfassade wird die abgerundete Gebäudeecke dadurch betont, dass das erste Obergeschoss mit dem Fensterband im Bereich des Eingangs leicht über die Schaufensterzone des Erdgeschosses vorkragt. Im Geschoss darüber trägt ein schmaler Austritt mit Stabgitterbrüstung und einem vorkragenden Abschlussgesims, das den roten Schriftzug des Firmennamens trägt, zur dynamischen Wirkung bei. Von Anfang an war das baukonstruktive Gerüst des Stahlskelettbaus auf eine spätere Aufstockung zu einem sechsgeschossigen Bürohaus angelegt, ausgeführt wurde aber nur der erste Bauabschnitt. Die ursprünglichen filigranen Stahlrahmen der Fenster sind mittlerweile durch breitere Aluminiumrahmen ersetzt, die hellen Keramikplatten der Wandflächen sind jedoch erhalten.
(1) Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Stadt und Bezirk Charlottenburg, bearb. von Irmgard Wirth, Text- u. Tafelband, Berlin 1961, S. 659; Dorsemagen, Dirk: Büro- und Geschäftshausfassaden der 50er Jahre, Konservatorische Probleme am Beispiel West- Berlin, Diss. Berlin 2004, Kat.-Nr. 49.
(2) Schuhgeschäft Leiser, Tauentzienstraße, Ecke Passauer Straße, 1927-28 von Paul Zucker. In: Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin (Hrsg.): Berlin und seine Bauten, Teil VIII, Bauten für Handel und Gewerbe, Bd. A, Handel, Berlin 1978, S. 199, Abb. 248.
Literatur:
- Inventar Charlottenburg, 1961 / Seite 659
Kontakt
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Redaktion Denkmalinformationssystem
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