Denkmaldatenbank
Wohn- und Geschäftshaus, Laden Wilmersdorfer Straße 102, 103 Mommsenstraße 29
09096491 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Charlottenburg |
Adressen | Wilmersdorfer Straße 102, 103 Mommsenstraße 29 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Wohn- und Geschäftshaus & Laden |
Datierung | 1947 |
Datierung | 1949 |
Entwurf | Dorr, Hermann (Architekt) |
Bauherr | Krause, Barbara |
Bauherr | Gründel, Otto |
Entwurf | Taut und Hoffmann (Architekt) |
Ausführung | Lindow und Co. (Baufirma) |
Dass es sich bei dem Wohn- und Geschäftshaus Wilmersdorfer Straße 102-103, Mommsenstraße 29, um einen Wiederaufbau der frühen Nachkriegszeit handelt, ist erst auf den zweiten Blick zu erkennen: Die Gliederung des 1904-05 nach Entwurf von Paul Wiesener und Max Welsch errichteten Eckmietshauses mit Erkern und Balkonen zeigt sich nur noch an der entstuckten Fassade des Bauteils Mommsenstraße 29. Das stark zerstörte Haus Wilmersdorfer Straße 102-103 wurde hingegen vom Architekten Hermann Dorr 1949-51 als kubischer, balkonloser Baukörper mit einer Rasterfassade aus großen, fast quadratischen Fenstern wiederaufgebaut. Mit einem umlaufenden, weit auskragenden Gesims über dem vierten Obergeschoss und einem zurückgesetzten fünften Obergeschoss fasste er beide Hausteile zusammen; auch der einheitliche hellgraue Glattputz unterstreicht die Zusammengehörigkeit. Im Erdgeschoss weisen ein Rundfenster an der Wilmersdorfer Straße und die Eingangstür an der Hausecke darauf hin, dass hier das Ladenlokal bereits 1947 nach Entwurf von Max Taut und Franz Hoffmann neu gestaltet worden war. (1) Für das "Haus der Textilien" hatten die Architekten neben dem Rundfenster und der Tür große querrechteckige Schaufenster mit einfachen Rahmen in glatt versputzten Wandflächen geschaffen, die heute bis auf den Boden heruntergezogen sind. Diese Struktur war Grundlage für den Wiederaufbau der oberen Geschosse. Die Geschäftsräume im Haus Mommsenstraße 29 wurden 1953-54 für eine Filiale der Volksbank umgebaut.
(1) Anders als Bruno Taut (1880-1938), der 1933 nach Japan und in die Türkei emigrierte, waren sein Bruder Max Taut (1884-1967) und Franz Hoffmann (1884-1951) in Berlin geblieben. Sie hatten 1942 in Charlottenburg ein so genanntes Fliegerschadenbeseitigungsbüro (FSBB) gegründet und 1946 das 1909 (zus. m. Bruno Taut) gegründete Architekturbüro Taut & Hoffmann wiedereröffnet. In der Anfangszeit arbeiteten sie vor allem an Reparaturen beschädigter Häuser. Vgl. Fischer-Sperling, Isi: Kriegsende 1944-1945, Erinnerungen an meinen Vater Franz Hoffmann, Selbstverlag, 1998; Wikipedia, Stichwort "Franz Hoffmann" und "Taut & Hoffmann"
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