Denkmaldatenbank

Wohnhaus Warnenweg 15

Obj.-Dok.-Nr. 09096482
Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf
Ortsteil Westend
Adressen Warnenweg 15
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Wohnhaus
Datierung 1935-1936
Entwurf Fangmeyer, Emil (Architekt)
Bauherr Lentze, Helmut

Die Grundstücke im Einfamilienhausgebiet mit den Straßenzügen Warnenweg, Wandalenallee sowie Merowinger-, Skiren- und Silingenweg sind im Vergleich zu den Villengrundstücken und ihren repräsentativen Häusern im direkten Umfeld des Karolingerplatzes - mit zahlreichen individuellen Eigenheimen der 1930er Jahre bebaut - zeittypisch oft mit separater Automobilgarage. Manche sind gestalterisch recht ähnlich, so etwa die Nachbarhäuser Warnenweg 9, 13 und 15. Unter ihnen hebt sich das Wohnhaus Warnenweg 15, 1935-36 errichtet, baukünstlerisch hervor. Es ein wichtiges Beispiel für das private Bauen im Nationalsozialismus und ein Werk des Siedlungsarchitekten Emil Fangmeyer, der für Neu-Westend mehrere Privathäuser und die Ev. Friedenskirche Kirche in der Tannenbergallee 6 entwarf. Die Initialen HL im Fenstergitter der Eingangstür verweisen auf den Bauherrn des Hauses Dr. Helmut Lentze.

Das gediegene Einfamilienhaus besitzt eine Grundform, die aus der traditionalistischen Architektur der 1920er Jahre hergeleitet ist: Es ist langgestreckt-rechteckig, hat zwei Geschosse, eine farblich abgesetzte Sockelzone und ein überkragendes Walmdach. Die hell verputzen Fassaden gliedern große Sprossenfenster, die im Obergeschoss mit dunkelgrünen Klappläden versehen sind. Die Modernität des Haues bezeugen der bewusste Wechsel von Symmetrie und Asymmetrie, die markanten Rundfenster - ein in den 1930er Jahren beliebtes Motiv -, die schmiedeeisernen Vergitterungen sowie der seitliche Garagenanbau. Der Grundriss ist zeittypisch in der Längsachse geteilt. Die Funktionsräume liegen zur Straße, gartenseitig reihen sich drei durch Schiebetüren verbundene, im bürgerlichen Hausbau populäre Räume, nämlich Speise-, Wohn- und Herrenzimmer. Das Speisezimmer tritt aus der Bauflucht heraus, wodurch das Obergeschoss mit den Schlafräumen einen Altan erhält.

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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