Denkmaldatenbank

Mietshaus Uhlandstraße 175

Obj.-Dok.-Nr. 09096473
Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf
Ortsteil Charlottenburg
Adressen Uhlandstraße 175
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Mietshaus
Datierung 1898-1899
Entwurf Mattheus, Adolph (Architekt)

In der Uhlandstraße südlich des Kurfürstendamms zeigt eine Reihe von Mietshäusern an der östlichen Straßenseite eine ungewöhnliche Gliederung: Die Fassaden schwingen zum Teil zurück, sodass sich das Trottoir an der sonst recht engen Straße platzartig erweitert. Trotz des Verlustes eines der ursprünglich vier Häuser und der Entdekorierung der Fassaden prägen diese einst besonders prachtvollen Häuser den Straßenraum in diesem Abschnitt. Das Mietshaus Uhlandstraße 175, das 1898-99 vom Maurermeister und Bauherrn Adolph Mattheus mit tiefem Straßenhof, zwei Seitenflügeln und Quergebäude erbaut wurde, erinnert mit seinem Mittelrisalit an der Straßenfront an ein barockes Palais mit Ehrenhof. (1) Das nach Kriegsschäden 1955 ohne seine Stuckfassade wiederhergestellte Haus weist heute ein postmodernes Portal auf, hinter dem sich - der Großzügigkeit des Gebäudes entsprechend - eines der geräumigsten Vestibüle Charlottenburgs erhalten hat. Die mit Marmorsockel und vergoldetem Stuck versehene Halle vereint Hauseingang, Treppenaufgang und Hofdurchfahrt und folgt Gestaltungsprinzipien barocker Repräsentationstreppen. Der Stuck auf Höhe der Galerie verbindet spätgotische Kielbögen mit Pflanzen- und Tiermotiven des Jugendstilsund zeigt die Abkehr von den im Bereich des Kurfürstendamms häufig anzutreffenden romantischen Bildprogrammen.


(1) Baugewerks-Zeitung 32 (1900) 5, S. 61. Ursprünglich waren in jedem Geschoss eine Neun- und eine Zehnzimmerwohnung angeordnet; in Seitenflügel und Quergebäude gab es zudem je eine Vierzimmerwohnung.

Literatur:

  • Gundlach I, 1905 / Seite 561, 562
  • N.N./ Herrschaftliches Wohnhaus Uhlandstraße 175 =Baugewerks-Zeitung 32 (1900) 5 / Seite S. 61

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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