Denkmaldatenbank
Mietshaus Uhlandstraße 171, 172, 173, 174
09096472 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Charlottenburg |
Adressen | Uhlandstraße 171, 172, 173, 174 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Mietshaus |
Datierung | 1899-1900 |
Entwurf | Seibertz, Engelbert (Architekt) |
Ausführung | Bunning, Hermann |
Die beiden Mietshäuser Uhlandstraße 171-172 und 173-174 wurden 1899-1900 nach Plänen von Engelbert Seibertz erbaut. Ihre neobarocken Straßenfassaden waren 1958 entdekoriert worden, wurden jedoch 1987 im Zuge umfassender Sanierungsmaßnahmen und dem Ausbau der Dachgeschosse rekonstruiert. (1) Ursprünglich gehörte noch ein drittes Haus (Nr. 169-170) zur Anlage, die wie der nördliche Nachbar das Motiv der barocken Schlossanlage variierte. Hier allerdings in einem größeren Maßstab mit einer die drei Häuser übergreifenden Gliederung: Das ehemals mittlere Haus Uhlandstraße 173-174 wird durch einen breiten Mittelrisalit betont, der über der in Streifen verputzten zweigeschossigen Sockelzone mit einer kolossalen Pilasterordnung und einem geschwungenen Giebel vor dem hohen Mansardwalmdach, von Sphinxen flankiert, geschmückt ist. Das mittlere der drei Obergeschosse wird zusätzlich durch barock ausschwingende Balkone mit schmiedeeisernen Gittern akzentuiert. Der Stuckdekor mit Porträtköpfen, kräftigen Konsolen und Kartuschen ist von ungewöhnlicher Plastizität. Am auffälligsten ist das mächtige Portal, das durch Säulenpaare mit Gebälk toskanischer Ordnung gerahmt wird und einen Altan trägt. Die Straßenfront des Hauses Uhlandstraße 171-172 setzt die Gestaltung der vermeintlich zusammengehörenden Fassaden in identischen Formen fort. Als weitere Betonung des besonders tiefen Fassadenreliefs ist die nördliche Hälfte als Seitenrisalit mit geschwungenem Giebel am eigenen Mansardwalmdach vorgezogen, am zweiten und dritten Obergeschoss ragen darüber hinaus in der Mittelachse zwei reich dekorierte Balkone weit aus der Wand hervor. Die Hoffassaden dieses Hauses sind mit roten Ziegelstreifen und -ornamenten gestaltet. In beiden Häusern tragen die Vestibüle mit Marmorverkleidungen und vergoldetem Stuck zum herrschaftlichen Charakter der Häuser bei.
(1) Gundlach, Wilhelm: Geschichte der Stadt Charlottenburg, Bd. 1, Berlin 1905, S. 561 f., Abb. 116, 117.
Literatur:
- Gundlach I, 1905 / Seite 561, 562, Beilage XXVI/8
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