Denkmaldatenbank

An das Gebäude der Hamburg-Mannheimer Versicherung schließt sich in der Uhlandstraße das 1957-59 ebenfalls nach Entwurf von Hans Geber und Otto Risse für die Firma Trumpf Blusen erbaute Büro- und Produktionsgebäude Uhlandstraße 20-25 an. (1) Ähnlich wie das Zentrum am Zoo dokumentiert es die wichtige Rolle, die die Berliner Damenoberbekleidungsindustrie in den 1950er Jahren in der City West spielte. Der Funktion und dem Auftraggeber entsprechend wählten die Architekten anders als beim benachbarten Versicherungsgebäude für die Fassadengestaltung des fünfgeschossigen Stahlbetonskelettbaus das seinerzeit moderne farbige Opakglas. Zugleich unterteilten sie die Front des ungewöhnlich lang gestreckten Gebäudes, indem sie den südlichen Teil über drei Geschosse mit einer Vorhangfassade aus blauen Glasflächen und quadratischen Fenstern mit zierlichen Metallprofilen, den Rest aber mit einer schlichten Rasterfassade gliederten. So wirkt das Geschäftshaus wie aus zwei unterschiedlich hohen, ineinandergeschobenen Baukörpern zusammengesetzt, mit dem Erdgeschoss mit Schaufenstern und Eingängen als gemeinsamer Sockelzone. Die Fassade ist nahezu vollständig erneuert und gedämmt, dabei wurde der Anteil der verglasten Fläche erheblich reduziert - ursprünglich waren nur am nördlichen Ende des Gebäudes fünf Achsen mit der Rasterfassade gegliedert, heute ist es fast die Hälfte der Straßenfront. Außerdem war nur etwa die Hälfte des Gebäudes fünfgeschossig, der südliche Teil wurde nachträglich in angepasster Form aufgestockt. Original erhalten sind am Erdgeschoss einzelne Schaufenster, Laden- sowie Hauseingänge.

(1) Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Stadt und Bezirk Charlottenburg, bearb. von Irmgard Wirth, Text- u. Tafelband, Berlin 1961, S. 665, Abb. 863; Dorsemagen, Dirk: Büro- und Geschäftshausfassaden der 50er Jahre, Konservatorische Probleme am Beispiel West- Berlin, Diss. Berlin 2004, Kat.-Nr. 46.