Denkmaldatenbank
Einfamilienhaus Sensburger Allee 5A
09096427 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Westend |
Adressen | Sensburger Allee 5A |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Einfamilienhaus |
Entwurf | 1965 |
Datierung | 1966-1968 |
Entwurf | Mousawi, Sami (Architekt) |
Bauherr | Hansen, Alfred |
Ausführung | Willi Zipter KG |
Gegenüber der Einmündung der Mohrunger Allee erbaute der Architekt Sami Mousawi 1966-68 das für zwei Familien konzipierte Haus Hansen, Sensburger Allee 5A. (1) Die Ausführung des zweieinhalbgeschossigen Flachdachgebäudes in landschaftlich reizvoller Lage, dem Georg-Kolbe-Hain und dem Grünen See benachbart, übernahm Willi Zipter (2) für die Auftraggeber Alfred und Gertrude Hansen. Der vor allem für seine Mitarbeit an der 1995 eröffneten Moschee in Rom bekannte Architekt Mousawi hat sich offensichtlich für die Hausgestaltung an Formen des Neuen Bauens orientiert. Dabei setzte er jedoch die Gebäudekuben des skulptural aufgefassten Entwurfes spielerisch gegeneinander, was eine bewegte Gebäudetektonik erzeugt. Zurückliegende Fensterbänder und die eingeschnittenen oder vorgeschobenen Terrassen verstärken die geschichtete Erscheinung der weiß verputzten Ansichten. Im unkonventionellen Umgang mit der Gebäudekubatur unterschied sich der Architekt zur Bauzeit deutlich von seinen der Zweiten Moderne verpflichteten Kollegen, die sich klar gegliedert deutlicher an den klassisch modernen Vorbildern orientierten. Die Erschließung der Wohnungen liegt innerhalb eines im Südosten angefügten Treppenturmes, der den benachbarten Wohntrakt überragt. Im straßenseitig als Souterrain ausgebildeten Keller ist eine kleine Einliegerwohnung untergebracht, während das Erdgeschoss eine überaus großzügige Grundrisslösung aufweist. Offene Übergänge zwischen den Raumbereichen kennzeichnen die Wohnung, die über eingestellte Wandscheiben und Faltwände gegliedert wird. Große Glasflächen und Fenstertüren schaffen vielfältige Blickbeziehungen und Übergänge in den Garten. Im zunächst für zwei Wohnungen vorgesehenen oberen Geschoss (3) führt eine weitläufige Terrasse im Süden und Westen um das Gebäude. 1967 entschieden sich die Bauherren zugunsten einer großzügigen an Stelle der beiden zuvor geplanten Obergeschosswohnungen. (4) Ihre Binnengliederung mit definierten Innenwänden ist gegenüber der Erdgeschosswohnung ausgeprägter, doch auch hier gehen die an die Terrasse angrenzenden Wohn- und Essbereiche fließend ineinander über. Die individuelle Grundrisslösung, deren Raumbereiche die Fassadenkubatur vorgeben und somit am Außenbau ablesbar werden, greift bereits spätere Konzepte der 1970er Jahre vor. 1967 wurde an der östlichen Grundstückgrenze eine Garage ergänzt. (5)
(1) Bauakten BWA-Charlottenburg, Sensburger Allee 5A, Band 1-2.
(2) Bauakte BWA-Charlottenburg, Sensburger Allee 5A, Band 1, fol. 89.
(3) Bauakte BWA-Charlottenburg, Sensburger Allee 5A, Band 1, fol. 53.
(4) Bauakte BWA-Charlottenburg, Sensburger Allee 5A, Band 1, fol. 104.
(5) Bauakte BWA-Charlottenburg, Sensburger Allee 5A, Band 1, fol. 8 ff.
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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- Fax: (030) 90259-3700
- E-Mail juliane.stamm@lda.berlin.de
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