Denkmaldatenbank
Mietshaus, Laden Schlüterstraße 64
09096422 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Charlottenburg |
Adressen | Schlüterstraße 64 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Mietshaus & Laden |
Datierung | 1956 |
Entwurf | Braun, Norman (Architekt) |
Bauherr | Göseke, Karl-Heinz & Miteigentümer |
Ausführung | Heilmann und Littmann AG |
Ein herausragendes Beispiel einer Blockrandschließung durch einen Wiederaufbau der 1950er Jahre ist das Mietshaus Schlüterstraße 64, das 1956 auf der Parzelle eines kriegszerstörten Mietshauses nach Plänen des Architekten Norman Braun erbaut wurde. (1) Das Wohnhaus verfügt über ein Ladenlokal im Erdgeschoss und je zwei Ein- und Dreizimmerwohnungen in sechs Obergeschossen, von denen das oberste mit durchlaufendem Balkon und Flugdach leicht zurückgesetzt ist. Bemerkenswert ist die fast vollständige Durchfensterung der Straßenseite, durch die sich das Haus von der gängigen Lochfassadenarchitektur der Zeit abhebt und die Konstruktion des Hauses (Schottenbauweise) ablesbar macht. Die Fassade lässt den Beton des Tragwerks, den Putz der Loggien und die weiß-gelblichen Spaltklinker, mit denen Brüstungsbänder und Sockelzone verkleidet sind, deutlich erkennen. Die Wohnetagen sind vierspännig organisiert, wobei vom hofseitigen Treppenhaus mit Fahrstuhl die zwei in der Mitte gelegenen Einzimmerwohnungen direkt erschlossen werden, während zwei kleine Laubengänge den Zugang zu den außen liegenden Dreizimmerwohnungen ermöglichen. Die Grundrisse der Wohnungen sind nach den Bestimmungen des Sozialen Wohnbaus in Hinblick auf eine optimale Platzausnutzung geplant. Bei dem Entwurf zeigt Norman Braun eine stringente Verbindung von Bauökonomie, gründlicher Arbeit am Grundriss und moderner Ästhetik.
(1) Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Stadt und Bezirk Charlottenburg, bearb. von Irmgard Wirth, Text- u. Tafelband, Berlin 1961, S. 453. Der in Südafrika geborene und in Berlin aufgewachsene Norman Braun (1912-1986) studierte 1931-37 an der Technischen Hochschule in Charlottenburg Architektur und legte seine Diplom bei Heinrich Tessenow ab. Als Mitarbeiter bei Hans Köhler und Egon Eiermann und nach 1945 als freier Architekt schuf er zahlreiche Wohnhaus- und Siedlungsbauten vor allem in Spandau und Charlottenburg. Sein eigenes Wohnhaus baute er 1956-57 in Westend (siehe Am Rupenhorn 1B). Weitere Bauten in Charlottenburg: Wohnanlage Am Rupenhorn 163/165 (1955), Mietshaus Haeftenzeile 2/8 (1956); Wohnhaus Bismarckstraße 82-83 (1958, umgebaut), Wohnanlage Otto-Suhr-Allee 50/68 u.a. (1957-58), Wohnanlage Am Rupenhorn 4 (1959-60). Vgl. Wikipedia "Norman Braun".
Literatur:
- Inventar Charlottenburg, 1961 / Seite 432
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