Denkmaldatenbank

Mietshaus Schlüterstraße 41

Obj.-Dok.-Nr. 09096418
Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf
Ortsteil Charlottenburg
Adressen Schlüterstraße 41
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Mietshaus
Entwurf 1909
Datierung 1910
Entwurf Grünfeld, Max (?)
Ausführung Baugesellschaft Schlüter- und Lietzenburger Straße

Nach Entwurf des Regierungsbaumeisters Max Grünfeld wurden 1909-10 die drei Häuser Schlüterstraße 40-42 erbaut, die über gemeinsame Höfe verbunden waren. (1) Das Mietshaus Schlüterstraße 41 ist inklusive eines sonst kaum mehr zu findenden Vorgartens mit Einfriedung erhalten und vermittelt noch einen Eindruck von der Bebauung um den Kurfürstendamm am Ende des 19. Jahrhunderts. Der Grundriss mit Mittelflügel und Quergebäude sowie die schlichte Fassadengestaltung verweisen allerdings auf die deutlich spätere Entstehungszeit des Hauses, das großzügige Neunzimmerwohnungen enthielt. Das Haupttreppenhaus und die geräumigen Dielen im Vorderhaus werden von einem Lichthof belichtet. Trotz der symmetrischen Gliederung mit Erkern und Loggien zeigt die glatt verputzte Fassade mit einem Streifen aus Dachziegeln unterhalb des fünften Geschosses und einem rustizierten Granitsockel, dass der Architekt auch Anregungen aufnahm von den nahe gelegenen Häuser Albert Gessners, der Elemente des Landhauses in den innerstädtischen Mietshausbau übertragen und den Dekor auf ein Minimum reduziert hatte. (2) Für das Portal mit seinem breit gezogenen Giebelfeld stand dagegen die neoklassizistische Architektur um 1910 Pate, für die mit Alfred Messel und Peter Behrens zwei Hauptvertreter genannt seien.


(1) Bauherr und Eigentümer der drei Häuser Schlüterstraße 40-42 (Schlüterstraße 40 ist nicht erhalten) war laut Adressbuch und Bauakten die Baugesellschaft Schlüter- und Lietzenburger Straße mbH, die ihren Sitz im Haus Schlüterstraße 53 hatte, für das als Eigentümer die Firma Ignatz Grünfeld Baugeschäft und als Bewohner Max Grünfeld verzeichnet sind. (Vgl. Berliner Adressbücher 1799-1970, Digitale Zentral- und Landesbibliothek [https://digital.zlb.de/viewer/berliner-adressbuecher/].) Daher ist zu vermuten, dass auch die Baugesellschaft ganz oder teilweise Max Grünfeld bzw. der Firma Grünfeld gehörte. 1939-41 wurden die drei Häuser zu Dienst- und Gerichtsgebäuden umgebaut.

(2) Siehe Mommsenstraße 5, 6, Niebuhrstraße 2, 78.

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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