Denkmaldatenbank
Mietshaus Schlüterstraße 36
09096417 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Charlottenburg |
Adressen | Schlüterstraße 36 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Mietshaus |
Datierung | 1906-1907 |
Entwurf & Ausführung | Paulsen, Gustav (Baugeschäft) |
Bauherr | Paulsen, Gustav (Baugeschäft) |
Das Mietshaus Schlüterstraße 36, das1906-07 vom Baugeschäft Gustav Paulsen entworfen und ausgeführt wurde, zeigt sowohl in den Wohnungsgrundrissen wie auch an der Fassade Gestaltungselemente des Landhausbaus nach 1900. (1) Zwar ist das Haus durch den Einbau von Ladenlokalen im Erdgeschoss und den Verlust des Vorgartens in seinem Erscheinungsbild leicht verändert und der große, ehemals bis zum Fußwalm über dem dritten Obergeschoss reichende Giebel nach Dachausbau und Sanierung des gesamten Hauses 2011-16 nur zum Teil erhalten. (2) Trotzdem dokumentiert es noch eindrucksvoll die Bemühungen um eine Reform des großstädtischen Mietshauses, die kurz zuvor der Architekt Albert Gessner begonnen hatte. (3) So wurde auch hier der von zwei Seitenflügeln eingefasste Innenhof als Grünfläche gestaltet, ebenso sind mit großzügigen Dielen in den Neun- und Zehnzimmerwohnungen wie auch mit malerischer Asymmetrie an der Fassade Stilelemente des Landhauses aufgenommen: Eine Vielzahl von Fensterformen demonstriert Individualität; neben farbigen, glatt verputzten Wandflächen und einem dezenten, vom Bildhauer Otto Pobig ausgeführten Stuckdekor, der auf Eingangsportal, Erker und Giebel sowie die Fensterreihe unter dem Fußwalm konzentriert ist, weist die Fassade eine zeitgemäße Neuformulierung ländlich-barocker Formen auf. Zur handwerklich gediegenen Ausstattung gehört auch das aufwendig gestaltete Vestibül.
(1) BAW 11 (1909), S. 258 (Abb. 284), 260 (Abb. 286). Hier werden die damalige Hausnummer 32 und als Architekt fälschlicherweise Hermann Paulsen angegeben, ein ebenfalls in Charlottenburg tätiger Architekt.
(2) Das Gebäude wurde in mehreren Bauabschnitten 2011-16 restauriert und instand gesetzt, dabei das um 1993 erstmals ausgebaute Dachgeschoss 2013 vollständig neu aus- und umgebaut. Vgl. www.s36.eu/pages/home.php
(3) Siehe auch Mommsenstraße 5 und 6, Niebuhrstraße 2 und 78. Vgl. Kromrei, Claudia: Albert Gessner, Das städtische Mietshaus, Mit einem Katalog des Gesamtwerks (Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin. Bd. 36), Berlin 2012.
Literatur:
- Berliner Architekturwelt 11 (1909)
Kontakt
Juliane Stamm
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