Denkmaldatenbank

Wohn- und Geschäftshaus Savignyplatz 9, 10

Obj.-Dok.-Nr. 09096411
Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf
Ortsteil Charlottenburg
Adressen Savignyplatz 9, 10
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Wohn- und Geschäftshaus
Entwurf 1954
Datierung 1956-1958
Entwurf Lülsdorff, Helmut von (Architekt)
Ausführung Aufbaugesellschaft für Hoch-/Tiefbau mbH

Auf der gegenüberliegenden Straßenecke zur Kantstraße zeigt das Wohn- und Geschäftshaus Savignyplatz 9-10, nach Entwurf von Helmut von Lülsdorff 1956-58 erbaut, wie beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg die erhaltene Bausubstanz respektiert und der Blockrand wieder geschlossen wurde. (1) Bereits 1949 war hier auf dem noch vorhandenen Kellergeschoss eines kriegszerstörten Mietshauses ein erstes Eckgebäude geplant und eingeschossig ausgeführt worden, welches in den späteren Neubau integriert wurde. Dieser ursprünglich sechsgeschossige Bau - bei dem Dachgeschoss handelt es sich um eine Erweiterung jüngeren Datums -, der aus einem Bürotrakt an der Kantstraße und einem Wohnteil zum Savignyplatz besteht, stellt ein gelungenes Beispiel dar für ein modern gestaltetes Wohn- und Geschäftshaus der 1950er Jahre, das sich in Form und Gestaltung gut in die umgebende historische Wohnbebauung einfügt.

Die durch Laubengänge auf der Hofseite erschlossenen Einzimmerwohnungen befinden sich im ruhigeren nördlichen Flügel des Gebäudes gegenüber dem als öffentliche Grünanlage gestalteten Savignyplatz. Mit dem Bürohaus zur Kantstraße ist das Wohnhaus durch eine durchgehende, mit Travertin verkleidete Sockelzone mit Ladenlokalen, eines davon von Anfang an für die Sparkasse, verbunden. In der Fassadengestaltung sind die beiden Hausteile jedoch unterschieden: Während die Bürogeschosse durch horizontale, um die abgerundete Ecke gezogene Fensterbänder und blaugrau gestrichene Brüstungsstreifen zusammengefasst sind und in die mit cremefarbener Keramik verkleidete Außenwand wie eingeschnitten erscheinen, wird der Wohnflügel über dem Ladengeschoss durch einen leicht vortretenden, gleichmäßig gerasterten Block aus Loggien geprägt, die dem Gebäude durch ihren unterschiedlichen Farbanstrich in Pastelltönen eine spielerische Wirkung verleihen.


(1) Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Stadt und Bezirk Charlottenburg, bearb. von Irmgard Wirth, Text- u. Tafelband, Berlin 1961, S. 665; Dorsemagen, Dirk: Büro- und Geschäftshausfassaden der 50er Jahre, Konservatorische Probleme am Beispiel West- Berlin, Diss. Berlin 2004, Kat.-Nr. 40.

Literatur:

  • Inventar Charlottenburg, 1961 / Seite 665

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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