Denkmaldatenbank
Bürogebäude, Wohnhaus Salzufer 20
09096408 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Charlottenburg |
Adressen | Salzufer 20 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Bürogebäude & Wohnhaus |
Datierung | 1912-1913 |
Umbau | 1960-1961 |
Entwurf & Ausführung | Heider, Hermann (Maurermeister) |
Bauherr | Oesten, Adolf (Fabrikant) |
Ausführung | Arendt und Co. (Baugeschäft) |
Bauherr | Werkstätte für Chemie und Photo |
Das Bürogebäude Salzufer 20, das 1912-13 nach Entwurf von Hermann Heider als repräsentatives Eingangsgebäude zum Werksgelände der damaligen Lack- und Farbenfabrik Oesten errichtet wurde, fällt zwischen den Nachkriegsbauten am Salzufer besonders auf. (1) Der heutige Zustand des Gebäudes geht auf eine Erweiterung 1960-61 zurück, bei der rechts der Tordurchfahrt zwei Achsen angefügt wurden, die sich vollständig an die Gestaltung des Altbaus anpassten. Die 1894 für den Chemiker Dr. Schaeffer an der östlichen und westlichen Grundstücksgrenze nach Entwurf des Architekten Ernst Gerhardt errichteten Fabrikgebäude ließ der neue Eigentümer Adolf Oesten 1912-13 umbauen und zur Straße das zweigeschossige Bürogebäude mit Mansarddach anfügen.
Im Inneren zeigt das Bürogebäude einen Grundriss mit Räumen an der Straßenseite und einem Flur an der Hofseite, der von einem ovalen Treppenturm erschlossen wird. Die Treppe besitzt ein mit Jugendstildekor verziertes Geländer. Auch die Fassade ist vergleichsweise aufwendig gestaltet und wird gegliedert durch Wandvorlagen aus Ziegelmauerwerk, die als Kolossalpilaster mit stilisierten Kapitellen und Bossenmauerwerk geformt sind. Tiermasken aus Stuck (Hund, Katze, Ochse, Ziegenbock, Fuchs, Eule), die über den Erdgeschossfenstern angeordnet sind, kleine Köpfe aus Terrakotta an den Kapitellen und das schmiedeeiserne Gittertor der Hofdurchfahrt ergänzen die für einen Industriebau ungewöhnliche Gestaltung. 1960-61 wurde der Bürobau um zwei Achsen nach Osten bis zur Grundstücksgrenze verlängert, wobei die Straßenfassade mit Ziegelpfeilern nach Vorbild des Altbaus gegliedert und das Mansarddach fortgesetzt wurden; nur an Fenster, Balkon und einer Dachgaube erkennt man den Anbau.
(1) Das Grundstück gehörte zuvor der 1883 gegründeten Kalifabrik des Chemikers Dr. Schaeffer und davor dem Berliner Fabrikanten Witte, der das Gelände seit 1858 an die Dampffärberei und Kattunfabrik der Witwe von G. H. Bretsch, dem Gründer der späteren Bleicherei Gebauer, vermietet hatte. Vgl. Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Stadt und Bezirk Charlottenburg, bearb. von Irmgard Wirth, Text- u. Tafelband, Berlin 1961, S. 644.
Literatur:
- Inventar Charlottenburg, 1961 / Seite 644
Kontakt
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