Denkmaldatenbank
Polizeirevier 123
09096401 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Westend |
Adressen | Flatowallee 22 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Polizeigebäude |
Datierung | 1930-1931 |
Entwurf | Scheibner, Richard |
Ausführung | Carl Volkmann (Baugeschäft) |
Bauherr | Preußische Bau- und Finanzdirektion |
Gegenüber dem S-Bahnhof Olympiastadion ließ die Preußische Bau- und Finanzdirektion (1) 1930-31 das ehemalige Polizeirevier 123, Flatowallee 22 erbauen. (2) Den Entwurf des zweieinhalbgeschossigen Putzbaus in Formen der Neuen Sachlichkeit fertigte Richard Scheibner, während das Baugeschäft Carl Volkmann die Ausführung übernahm. (3) Wirkungsvoll wird im Norden zum Olympiastadion eine gerundete Gebäudeecke ausgebildet, die gemeinsam mit dem horizontal betonten Fassadenaufbau eine architektonische Dynamik vermittelt. Oberhalb des Klinkersockels im Märkischen Verband sind weiß gefasste Putzfassaden ausgebildet. Dabei zieht auf Erdgeschossebene ein durchgehendes Fensterband um die Gebäudeecke und wird lediglich im Westen vom Haupteingang unterbrochen. Einlagige Ziegelleisten rahmen die langgestreckten Öffnungen und grenzen sie deutlich gegen die Fassadenflächen ab. Der Haupteingang an der Flatowallee liegt um drei Stufen erhöht und wird seitlich von Ziegellisenen in Anlehnung einer Bandrustika gerahmt und von einem freitragenden Vordach überfangen. Das Obergeschoss bestimmen hingegen geschlossene Putzflächen mit einer regelmäßigen querrechteckigen Fenstersetzung mit dreiteiligen Öffnungsflügeln. Oberhalb ist in Höhe des Trockenbodens ein zwölflagiges Klinkerband mit sparsam gesetzten Lüftungsschlitzen ausgebildet, bevor ein Kastengesims die Fassade zum Flachdach horizontal abschließt. Vertikale Akzente setzen das durchgehende klinkergerahmte Treppenhausfenster auf der rückwärtigen Ostfassade und der Fahnenmast an der gerundeten Gebäudeecke. Das Erdgeschoss des nur im Osten unterkellerten Gebäudes nahm die Polizeiwache mit der Meldestelle an der markanten Gebäudeecke auf. Ein eingeschossiger Anbau auf der Südseite war den Sanitärräumen vorbehalten. Im Obergeschoss lagen mehrere nicht abgeschlossene Dienstwohnungen, die wie auch die Räume des Reviers um einen langgestreckten Mittelflur organisiert waren. Das Dachgeschoss wurde lediglich als weitläufiger Trockenboden genutzt. Einschließlich des bauzeitlichen Verputzes und der Fenster ist das Polizeirevier gut erhalten und einer der wenigen in Formen der Neuen Sachlichkeit realisierten Vertreter seiner Bauaufgabe in Deutschland. 1997 erfolgten die Restaurierung und eine sensible Umnutzung als Bürogebäude durch W.-R. Borchardt. (4)
(1) Bauakte BWA-Charlottenburg, Flatowallee 22, Band 1, fol. 1.
(2) Bauakten BWA-Charlottenburg, Flatowallee 22, Band 1-4; Johannes 1931, S. 31 (Nr. 36); Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Stadt und Bezirk Charlottenburg, bearb. von Irmgard Wirth, Text- u. Tafelband, Berlin 1961, S. 153.
(3) Bauakte BWA-Charlottenburg, Flatowallee 22, Band 1, fol. 4.
(4) Bauakte BWA-Charlottenburg, Flatowallee 22, Band 4.
Literatur:
- Inventar Charlottenburg, 1961 / Seite 153
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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- Fax: (030) 90259-3700
- E-Mail juliane.stamm@lda.berlin.de
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