Denkmaldatenbank
Kopfbau der 7. und 8. Gemeindeschule mit Standesamt
09096386 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Charlottenburg |
Adressen | Pestalozzistraße 40 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Standesamt & Schule |
Datierung | 1894-1895 |
Umbau | 1911-1912 |
Entwurf | Bratring, Paul (Architekt) |
Entwurf | Hoffmann, G. (Architekt & Maurermeister) |
Entwurf | Peters |
Entwurf | Walter |
Ausführung | Kemniz, P. |
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Ausführung | Massivbau Gesellschaft mbH |
Bauherr | Magistrat Charlottenburg |
Für die seit den 1880er Jahren stetig wachsende Zahl der Schulkinder in Charlottenburg wurde 1894-95 die 13. und 14. Gemeindeschule, Pestalozzistraße 40, nach Plänen des Stadtbaurats Paul Bratring erbaut. Der rote Verblendziegelbau der damaligen Doppelschule ist einer der ältesten erhaltenen Schulbauten Charlottenburgs. (1) In dem Gebäude waren neben der Gemeindeschule bereits ab 1899 auch eine Hilfsschule, ab 1935 eine Berufsschule und ab 1937 die Steuerkasse untergebracht. Nach schweren Kriegsschäden wurde der Schulbau um 1950 wieder aufgebaut. Seit 1980 von der Volkshochschule Charlottenburg-Wilmersdorf genutzt, wurde er bis 1996 umfassend saniert. (2)
Durch die zwei großen Tordurchfahrten des ehemals als Lehrerwohnhaus dienenden Eingangsgebäudes an der Straße gelangt man zum Hauptgebäude, das sich in symmetrischer Aufteilung für "Mädchen" und "Knaben" in die Tiefe des Blocks erstreckt. Der viergeschossige T-förmige Sichtziegelbau mit anschließender zweigeschossiger Turnhalle und zwei seitlichen Aborthäuschen, die heute durch Neubauten ersetzt sind, umschließt zwei getrennte Schulhöfe. Auch zwischen dem schmalen viergeschossigen Kopfbau, der ebenfalls in Sichtziegelmauerwerk ausgeführt ist, und dem Klassentrakt öffnet sich ein großzügiger Hofbereich. In die präzise ausgeführten, durch schmale Gesimse unterteilten Mauerflächen sind die Fenster mit flachen Stichbögen, nur am ersten Obergeschoss des Wohnhauses mit Rundbögen, zweifach abgestuft eingeschnitten. Auch im abschließenden Kranzgesims wird die handwerkliche Qualität, die die kommunalen Bauten dieser Zeit prägt, deutlich. An der Straße gibt sich das Wohnhaus zwar als öffentliches Gebäude zu erkennen, schafft jedoch auch einen Übergang zur angrenzenden Wohnbebauung.
(1) Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Stadt und Bezirk Charlottenburg, bearb. von Irmgard Wirth, Text- u. Tafelband, Berlin 1961, S. 288; Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin (Hrsg.): Berlin und seine Bauten, Teil V, Bd. C, Schulen, Berlin 1991, S. 373 f. Von 1.656 Schulkindern im Jahr 1876 stieg die Zahl innerhalb von 20 Jahren auf über 12.000 im Jahr 1896. Vgl. Gundlach, Wilhelm: Geschichte der Stadt Charlottenburg, Bd. 1, Berlin 1905, S. 529.
(2) Heute ist auch das Charlotte-Wolf-Kolleg, eine Einrichtung der Erwachsenenbildung, hier ansässig. Im Adressbuch sind zwischen 1907 und 1942 zudem ein Jugendheim und 1934-36 ein Heim der SA in dem Gebäude verzeichnet. Vgl. Berliner Adressbücher 1799-1970, Digitale Zentral- und Landesbibliothek (https://digital.zlb.de/viewer/berliner-adressbuecher/).
Literatur:
- Inventar Charlottenburg, 1961 / Seite 288
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Juliane Stamm
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