Denkmaldatenbank
Bürogebäude, Lagergebäude Otto-Suhr-Allee 26, 28 Fraunhoferstraße 20, 21, 22
09096381 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Charlottenburg |
Adressen | Otto-Suhr-Allee 26, 28 Fraunhoferstraße 20, 21, 22 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Bürogebäude & Lagergebäude |
Datierung | 1924-1925 |
Umbau | 1937, 1937-1938 |
Entwurf | Herrmann, K. A. (Architekt) |
Entwurf | Lorentz, Erich (Architekt) |
Entwurf | Fritzsche und Löhbach (Architekt) |
Ausführung | Boswau und Knauer (Baugeschäft) |
Ausführung | Heinrich Mittag (Verlag) |
Bauherr | Knie-Garagen-A.G. |
Bauherr | Rudolf Lorentz-Verlag |
Im Innenbereich des Grundstücks Otto-Suhr-Allee 26/28, ist ein Büro- und Lagergebäude weitgehend erhalten, das 1924-25 nach Entwurf von K. A. Herrmann errichtet wurde. Dem Bau sieht man ohne Kenntnis seiner Entstehungsgeschichte nicht an, dass er zu einem ambitionierten Bauprojekt der 1920er Jahre gehörte. Der heute mit nachträglich angebrachten Balkonen als Wohnhaus aufwendig sanierte Ziegelbau ist inmitten einer 2017 fertig gestellten Wohnanlage das einzige Zeugnis einer Planung, die auf dem Grundstück mehrere Bauten, unter anderem ein Hochhaus an der Straße, für die Zentrale des Volksverbandes der Bücherfreunde und des Wegweiser-Verlages vorgesehen hatte. (1) 1924 war die Bebauung mit den noch bestehenden Querflügeln begonnen worden, die im Inneren 1937-38 durch Erich Lorentz und Fritzsche & Löbach umgebaut wurden. Auch 1946 wurden beim Wiederaufbau durch Hans Bielenberg im Inneren mehrere Räume umgebaut. Die Gestaltung der Fassaden durch Gesimse, Lisenen und Brüstungsfelder verleiht dem roten Backsteinbau eine für einen Gewerbebau ungewöhnlich repräsentative Wirkung.
(1) Für die Anlage war ein repräsentatives Gebäude an der Straße mit Vestibül und Direktionsetage vorgesehen sowie Seitenflügel und Quergebäude für Druckerei, Lager und Büros, insbesondere ein großer Vortragssaal. Letzterer sollte bis in den ersten Querflügel reichen, der Materialwechsel im mittleren Bereich zeugt von einer provisorischen Vermauerung. Zur Fraunhoferstraße war ein separates Wohnhaus geplant. Der Volksverband expandierte mit seinen preisgünstigen Büchern indessen derartig schnell, dass noch während der Bauzeit ein Entwurf für ein vierzehnstöckiges Hochhaus entwickelt und eingereicht wurde, der aber 1927 endgültig abgelehnt wurde. Es wäre eines der ersten Hochhäuser Berlins gewesen. Bedingt durch die bald darauf einsetzende Weltwirtschaftskrise blieb das Vorhaben somit fragmentarisch. Der 1921 gegründete Wegweiser-Verlag mit dem angeschlossenen Volksverband der Bücherfreunde (1924 ca. 160.000 Mitglieder) verstand sich als soziales Unternehmen, das gute Bücher in hohen Auflagen zu niedrigen Preisen verlegte.
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