Denkmaldatenbank
S-Bahnhof Witzleben
09096362 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Charlottenburg |
Adressen | Neue Kantstraße & Dresselsteg & Dresselstraße |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Bahnhof (S) |
Entwurf | 1914 |
Fertigstellung | 1916 |
Entwurf | Zangemeister |
Entwurf | Neumann |
Der heutige S-Bahnhof Berlin Messe Nord/ICC zwischen Neue Kantstraße und Dresselsteg entstand 1913-16 im Auftrag der Stadt Charlottenburg als S-Bahnhof Witzleben. Der Entwurf stammte von Stadtbaurat August Bredtschneider; Empfangsgebäude, Brücken und Stützmauern wurden vom Tiefbauamt Charlottenburg unter Leitung von Hermann Zangemeister und Erwin Neumann ausgeführt, Gleise und Bahnsteige vom Eisenbahnbetriebsamt 2. (1) Mit dem neuen Haltepunkt an der Ringbahn wollte die Stadt Charlottenburg die Erschließung Westends und des Wohngebiets am Lietzensees verbessern sowie einen Übergang zur 1908 eröffneten U-Bahnstation Kaiserdamm schaffen. Da die Gleise der Ringbahn hier in einem etwa sieben Meter tiefen Einschnitt verlaufen, erfolgt der Zugang über eine Straßen- und eine Fußgängerbrücke, von denen man jeweils über ein kleines Empfangsgebäude und gedeckte Treppenabgänge zu den Enden des Bahnsteiges gelangt. Die Station verfügte ursprünglich über zwei Mittelbahnsteige, von denen heute nur noch der westliche in Betrieb ist. (2) Die beiden Bahnhofsgebäude sind fast identisch gestaltet, wobei das an der Neuen Kantstraße als Empfangsgebäude und das am Dresselsteg als Fahrkartengebäude bezeichnet wurde. (3) Die Putzbauten zeigen Muschelkalkverblendung an den Eingängen sowie an den Stützmauern und sind mit Lisenen, Gesimsen, Sprossenfenstern und Mansarddächern zurückhaltend gegliedert. Das Innere der Empfangsgebäude wurde 1993 modernisiert: Im südlichen wurde ein Aufzug eingebaut; in beiden Bauten sind die Öffnungen der ungenutzten, später abgerissenen Abgänge zum östlichen Bahnsteig durch Läden und neue Fliesen an den Wänden verdeckt.
(1) Neumann, Erwin: Die Haltestelle Witzleben der Berliner Ring- und Stadtbahn. In: Zentralblatt der Bauverwaltung 36 (1916), S. 470-476; BAW 1916/17, Abb. 112 f.; Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Stadt und Bezirk Charlottenburg, bearb. von Irmgard Wirth, Text- u. Tafelband, Berlin 1961, S. 588, Abb. 776; Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin (Hrsg.): Berlin und seine Bauten, Teil X, Bd. B (2), Fernverkehr, Berlin-München-Düsseldorf 1984, S. 56, Abb. 81, 173. Die Ostpreußenbrücke in Verlängerung der Neuen Kantstraße über die Ringbahn wurde im Zusammenhang mit dem Bahnhof Witzleben 1913-15 als eiserne Brücke mit einer Breite von 27 Metern und einer Länge von 58 Metern gebaut. 1958-60 wurde die Brücke mit dem Bau der Stadtautobahn durch einen auf 93 Meter verlängerten und auf 38 Meter verbreiterten Neubau in Spannbeton nach Entwurf von Werner Düttmann ersetzt. Die Autobahn wurde in zwei getrennten Fahrbahnen um die Bahnsteige herum unter der Brücke hindurch geführt. Dabei wurde das stillgelegte Gleis für die östliche Fahrbahn mitgenutzt. Vgl. Werner Düttmann: Berlin. Bau. Werk., Ausstellungskat. Berlin 2021, S. 283; https://wernerduettmann.de/karte/ostpreussenbruecke
(2) Der westliche Bahnsteig diente der Ringbahn, der östliche der damaligen Verbindungsstrecke zwischen Ring- und Stadtbahn. 1944 wurde diese Verbindung eingestellt und nach dem Krieg nicht wieder in Betrieb genommen. Die Ringbahn verkehrte noch bis zum S-Bahnstreik 1980. Nach der Wiedervereinigung wurden Bahnhof und Bahnsteige saniert und der Betrieb auf den Ringbahngleisen 1993 wieder aufgenommen. Die Zugänge zu den unbenutzten Stadtbahngleisen wurden zunächst gesperrt und 2015 abgerissen. 2002 wurde der ehemalige Bahnhof Witzleben in Berlin Messe Nord/ICC umbenannt. Vgl. Wikipedia, Stichwort "Bahnhof Berlin Messe Nord/ICC"
(3) Neumann, Erwin: Die Haltestelle Witzleben der Berliner Ring- und Stadtbahn. In: Zentralblatt der Bauverwaltung 36 (1916), S. 473.
Literatur:
- Wirth, Irmgard: Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Stadt und Bezirk Charlottenburg, Berlin 1961 / Seite 588f.
- BusB X B 2 1984 / Seite 173
- Zentralblatt der Bauverwaltung 36 (1916) / Seite 470-476
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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