Denkmaldatenbank
Mietshaus, Läden Mierendorffplatz 15 Brahestraße 39
09096353 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Charlottenburg |
Adressen | Mierendorffplatz 15 Brahestraße 39 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Mietshaus & Läden |
Datierung | 1910-1911 |
Entwurf | Lindemann, M. (Maurermeister) |
Entwurf | Schröder, Willy (Architekt) |
Bauherr | Lindemann, Marie |
Das fünfgeschossige Eckmietshaus Mierendorffplatz 15, Brahestraße 39, wurde 1910-11 von Maurermeister M. Lindemann errichtet, die Fassade mit mächtigen Giebeln und fantasievollem, am Jugendstil orientiertem Dekor ist ein Entwurf von Willy Schröder. Nachdem der südliche Teil des Flügels am Mierendorffplatz dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer gefallen und das gesamte Haus in den nachfolgenden Jahrzehnten durch Vernachlässigung und Leerstand dem Verfall preisgegeben war, wurde es 1977-80 nach Entwurf von Günter Kranz wiederhergestellt und mit einem Neubau ergänzt. (1) Daher wirkt die ungewöhnlich schmale Platzfassade des Altbaues seltsam unproportioniert: Sie wird unterhalb des hohen Giebels bestimmt durch eine breite, mit Ausnahme schmaler Rundbogenfenster (zum Teil Blindfenster) fast geschlossene Wandfläche sowie durch einen viergeschossigen Erker mit seitlichen Balkonen, die abrupt an den Neubau stoßen. (2) Beide Straßenfassaden, an denen das oberste Geschoss durch einen Fußwalm abgesetzt ist, sind durch die asymmetrische Verteilung von Erkern, Balkonen und hochrechteckigen, zumeist zu zweien oder dreien gekuppelten Sprossenfenstern lebhaft gegliedert. Fensterrahmen sowie Balkon- und Erkerbrüstungen sind durch zierliche Reliefs in Form von Tieren und Masken geschmückt; schmale ornamentierte Putzbänder betonen die Erker, kräftige Pfeiler die Balkone. Auch die hohen geschweiften Giebel sind durch gewölbte, lisenenartige Putzstreifen dekoriert und von wenigen quadratischen Fenstern unterbrochen. Die Fassadengestaltung ist ein typisches Beispiel für die Zeit um 1910, als sich im Mietshausbau Reformen zunächst an den Fassaden mit schlichtem landhausartigem Dekor mehr und mehr durchsetzten.
(1) Ein schmales, damals noch bestehendes Stück an der Südseite des Altbaus wurde abgerissen und ein achtgeschossiger Wohn- und Geschäftshausneubau mit Tiefgarage im Hofbereich direkt daran angefügt, beide Häuser mit der Adresse Mierendorffplatz 15 werden über ein gemeinsames Treppenhaus erschlossen. Der gesamte Altbau wurde umfassend instand gesetzt und modernisiert, Aufzüge wurden eingebaut, einige der Wohnungen neu aufgeteilt und die Fassaden rekonstruiert. Vgl. Bauakte im Archiv des BA Charlottenburg-Wilmersdorf, u.a. Foto von 1977.
(2) Die Fassade des Neubaus nimmt mit Erkern und Balkonen die Gliederung des Altbaues auf.
Kontakt
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