Denkmaldatenbank
Wohnhaus Lyckallee 45
09096334 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Westend |
Adressen | Lyckallee 45 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Wohnhaus |
Datierung | 1936 |
Entwurf | Scheidling, Heinz (Architekt) |
Bauherr | Wölffer, Hans |
Ausführung | Paul Taeger (Baugeschäft) |
Im Umfeld der Wohnhäuser an Lyck- und Kranzallee, die häufig nur ein schmaler Vorgarten von der Straße trennt, fällt das Einfamilienwohnhaus Lyckallee 45 aufgrund seiner Lage auf. (1) Denn es liegt weit vom Straßenraum abgerückt auf dem hinteren Grundstücksbereich, was die Ausrichtung der sonnigeren Südfassade zum großzügigen Garten und der beschatteten Nordfassade mit den Nebenräumen zur hinteren Parzellengrenze ermöglichte. Das zweigeschossige Wohnhaus entstand 1936 nach Plänen von Heinz Scheidling für Hans Wölffer, den damaligen Direktoren des Theaters und der Komödie am Kurfürstendamm. (2) Paul Taeger hatte hingegen die Ausführung der Bauarbeiten inne. Dabei spiegeln Architektur und Gliederung des Wohngebäudes zaghaft Elemente des Neuen Bauens in Verknüpfung mit traditionellen Gestaltungen wider. So stehen die modern anmutenden breiten Fensteröffnungen den hölzernen Lamellenläden und die hell verputzten Fassadenflächen dem dunklen Walmdachabschluss gegenüber. Grundsätzlich folgen Gliederung und Fensterverteilung dabei tradierten Vorbildern und geben einen klaren Aufriss der Ansichten vor. Auf der Südseite liegt eine um drei Stufen erhöhte Terrasse, die ein Altan auf hölzernen Stützen überdeckt. Bemerkenswert sind auch die runden Oculus-Fenster an den Schmalseiten des Hauses. In der zweizonigen Grundrissgliederung sind Erschließung, Küche und Wirtschaftsräume im Norden angeordnet, während zum Garten Wohn- und Esszimmer liegen und jeweils einen direkten Zugang zur Terrasse aufweisen. Auf eine repräsentative Ausbildung der Gesellschaftsräume wurde zugunsten einer intimen Erscheinung verzichtet. Das Obergeschoss mit Gäste-, Arbeits- und Schlafzimmer ist dem Erdgeschoss vergleichbar organisiert, wobei lediglich das Schlafzimmer einen Austritt auf den Balkon aufweist. In seiner Gestaltung ist das Haus nahezu unverändert überkommen und seine Konzeption der 1930er Jahren dokumentiert exemplarisch eine wichtige Ausbauetappe des Viertels zwischen Heerstraße und Grunewald. Die westlich des Hauses gelegene Garage wurde ebenfalls 1936 nach Plänen Scheidlings erbaut.
(1) Bauakte BWA-Charlottenburg, Lyckallee 45, Band 1.
(2) Hans Wölffer war 1933 bis 1942 nach Max Reinhardt Direktor von Theater und Komödie am Kurfürstendamm. 1942 wurden beide Bühnen verstaatlicht.
Kontakt
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Redaktion Denkmalinformationssystem
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