Denkmaldatenbank

Schloßbrücke

Obj.-Dok.-Nr. 09096327
Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf
Ortsteil Charlottenburg
Adressen Luisenplatz
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Straßenbrücke
Datierung 1926-1927
Umbau 1946-1949
Entwurf & Ausführung A. Druckenmüller (Baufirma)

Die Schlossbrücke, Luisenplatz, an der Ostseite des Schlossgartens wurde 1926-27 im Auftrag der Stadt Berlin von der Tempelhofer Firma A. Druckenmüller als stählerne Bogenbrücke ausgeführt und nach Beschädigung am Ende des Zweiten Weltkriegs 1946-49 wieder aufgebaut. (1) Schon seit 1709 hatte es hier eine hölzerne Brücke über die Spree als Verbindung zwischen Charlottenburg und dem Weg nach Spandau sowie zur Jungfernheide gegeben. Der zunächst als Berlinische Brücke bezeichnete einfache Holzsteg wurde Anfang des 19. Jahrhunderts durch eine hölzerne Jochbrücke mit Zugklappe und 1900-01 durch eine vom Berliner Stadtbaurat Ludwig Hoffmann entworfene, nun Schlossbrücke genannte, aufwendig gestaltete Eisenbogenbrücke ersetzt. Wegen konstruktiver Mängel war die Tragfähigkeit der Brücke bereits Mitte der 1920er Jahre in Frage gestellt und der Neubau notwendig geworden.Bei der Gestaltung der einbogigen Brücke mit zwei vollwandigen Stabbogenträgern hatte man zwar die Form des Hoffmannschen Vorgängerbaus mit seinem ebenfalls einbogigen, oben liegenden Bogentragwerk aufgegriffen, sie wurde aber als betont schlichte und besonders solide Konstruktion von 58 Metern Spannweite und einer Breite von 27,5 Metern ohne jeden Dekor im Zeitgeschmack der 1920er Jahre ausgeführt. (2) Die Stäbe des Bogens sind als schlanke Vierkantstützen und die die Fahrbahn begrenzenden Geländer aus einfachen Profileisen geformt, die Beleuchtung ist an den Bogenträgern befestigt. Die im Frühjahr 1945 gesprengte und halbseitig in der Spree versunkene Brücke konnte 1945-46 gehoben und bis 1949 wieder aufgebaut werden, die Ufermauern mussten erneuert werden.


(1) Thiemann, Eckhard/Desczyk, Dieter: Berliner Brücken, Gestaltung und Schmuck, Berlin 2012, S. 164; Thiemann, Eckhard/Desczyk, Dieter/Metzing, Horstpeter: Berlin und seine Brücken, Berlin 2003, S. 122-124; Weinland, Martina; Wasserbrücken in Berlin, Zur Geschichte ihres Dekors, Berlin 1994, Nr. 78; Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Stadt und Bezirk Charlottenburg, bearb. von Irmgard Wirth, Text- u. Tafelband, Berlin 1961, S. 526.

(2) Ludwig Hoffmann (1852-1932) hatte das eiserne Brückentragwerk zwischen steinerne Widerlager gespannt, die aufwendig mit Bildhauerarbeiten von Max Dennert (1861-1922) in neobarocken Formen dekoriert waren. Der Schmuck bestand aus Sandsteinobelisken mit Greifen, Panthern und Wappen an jedem Bogenende, das Eisentragwerk war mit Gittern, Kandelabern und filigranen Fachwerkbögen verziert. Der gestalterische Anspruch bei der vom Kaiserhaus in Auftrag gegebenen Brücke orientierte sich auch an der gleichzeitig von der Stadt Charlottenburg mit großem Aufwand errichteten Charlottenburger Brücke. Vgl. Thiemann, Eckhard/Desczyk, Dieter/Metzing, Horstpeter: Berlin und seine Brücken, Berlin 2003, S. 124

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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