Denkmaldatenbank
Mietvilla, Villa Lindenallee 35
09096321 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Westend |
Adressen | Lindenallee 35 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Mietvilla & Villa |
Datierung | 1913-1914 |
Umbau | 1958 |
Entwurf | Wanderscheck, Gerhard (Architekt) |
Bauherr | Wolff, Hedwig (Rentière) |
Entwurf | Grisebach und Steinmetz (Architekt) |
Ausführung | Held und Francke AG |
Aufgrund seiner dunkelroten Fassadenfarbe und des weiß gefassten Bauschmucks tritt die kubisch-kompakte Mietetagenvilla Lindenallee 35 im Straßenbild optisch deutlich hervor. (1) Sie entstand 1913-14 nach Entwürfen der Architektengemeinschaft Helmuth Grisebach und Georg Steinmetz für die Rentière Hedwig Wolff. Grisebach & Steinmetz sind ebenfalls Urheber des schlossartigen Anwesens Platanenallee 4-6 (errichtet 1912-13). Dessen parkartiges Grundstück grenzt unmittelbar an den Garten der Mietetagenvilla. Beide Häuser orientieren sich, ungeachtet ihrer unterschiedlichen Bestimmung (dort allein für eine Familie, hier für zwei Mietparteien), stilistisch an feudalen Wohnbauten des 18. Jahrhunderts. Der zweigeschossige, hoch aufgesockelte Baukörper mit ausgebautem Mansardwalmdach (Dachhöhe 1958 reduziert) erinnert aufgrund seiner Kubatur und Fassadengliederung an ein Adelspalais. Kolossale, gedoppelte Pilaster mit Kapitellen akzentuieren die Gebäudeecken. Profilierte Fensterrahmungen, Putzspiegel und die Einfassung der seitlich gelegenen Haustür zeigen Dekorformen des Barocks und Rokoko. Die Mittelachse akzentuiert ein zweiachsiger Risalit. Im Erdgeschoss befand sich einst eine Fünfzimmerwohnung mit Küche, Bad und zwei Mädchenkammern, gruppiert um Treppenhaus und Diele. Obergeschoss und Mansarde bilden die zweite Wohneinheit mit neun Zimmern, Kammern, Küche und drei Bädern. Alle Stockwerke des Hauses sind durch eine separate Dienstbodentreppe erschlossen. Heute ist das Haus in mehrere Einheiten untergliedert; die historische Einfriedung hat sich erhalten.
(1) Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Stadt und Bezirk Charlottenburg, bearb. von Irmgard Wirth, Textband u. Tafelband, Berlin 1961, S. 409; Haddenhorst, Michael/Börsch-Supan, Helmut: Westend, Berlin 1997, S. 94.
Literatur:
- Inventar Charlottenburg, 1961 / Seite 409
Kontakt
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