Denkmaldatenbank
Villa Lindenallee 14
09096316 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Westend |
Adressen | Lindenallee 14 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Villa |
Datierung | 1880-1881 |
Umbau | 1895 |
Umbau | 1914 |
Entwurf | Uterwedde, F. (Zimmermeister) |
Ausführung | Bethke, W. (Maurermeister) |
Entwurf | Schrobsdorff, Alfred (Architekt) |
Bauherr | Uterwedde, F. (Zimmermeister) |
Bauherr | Hoppe, C. (Fabrikbesitzer) |
Einen besonderen Blickfang bietet das ockerfarben geziegelte Landhaus Lindenallee 14 hinter einer originalen Stabgittereinfriedung. (1) Der zur Straße ausgerichtete Baukörper zeigt solides Bauhandwerk aus der Frühphase der Kolonie. Das Baugesuch erfolgte bereits 1870, jedoch erst im Sommer 1881 war das ursprünglich als Sommerhaus bestimmte, nicht auf Repräsentation ausgerichtete Gebäude fertiggestellt. Es lag einst auf einem großen Eckgrundstück, das bis zur Ebereschenallee reichte und auch ein Wirtschaftsgebäude und Pferdestallungen besaß. Planender und Bauherr zugleich war F. Uterwedde, Bau- und Zimmermeister aus Kreuzberg. Er errichtete mehrere Landhäuser für Westend zwischen 1869 und 1900 (Lindenallee 50, Eichenallee 14, Branitzer Platz 5), mitunter, wie hier, in Zusammenarbeit mit Maurermeister Wilhelm Bethke.
Die Fassaden des giebelständigen Hauptbaus zeigen in Farbe und Form hochwertige Ziegel, die mit schmalen Fugen gesetzt sind. Im Kreuzstock unterm Satteldach rahmen rote Ziegel mehrere Felder. Besonders akzentuiert sind die Fenster durch helle, aufgeputzte Faschen mit Supraporten. An den in der Epoche Karl Friedrich Schinkels modernen Schweizerstil erinnert der dunkelbraune Balkon mit linearem Holzzierwerk. Der Eingang an der Nordseite mit Windfang ist das Ergebnis eines Umbaus, den der Architekt Alfred Schrobsdorff 1895 für den Fabrikbesitzer C. Hoppe vornahm. (2) Die Gestalt der gestaffelten Baukörper an der Südseite resultiert im Wesentlichen aus einem Umbau im Jahr 1914, bei dem eine einst offene Gartenhalle geschlossen und aufgestockt wurde. (3) Sie war einst dem nach Westen orientierten Speisezimmer vorgelagert, ihm benachbart lag die Küche. Die Salons waren zeittypisch zur Straße orientiert.
(1) Börsch-Supan, Eva: Berliner Baukunst nach Schinkel 1840-1870, (Studien zur Kunst des 19. Jahrhunderts, Bd. 39), München 1977, S. 52 u. 125; Weber, Annemarie/Safft, Nikolaus von: Westend. Ein Berliner Ortsteil in Geschichte und Gegenwart, Berlin 1986, Abb. S. 11 u. Abb. S. 28; Haddenhorst, Michael/Börsch-Supan, Helmut: Westend, Berlin 1997, S. 51.
(2) Alfred Schrobsdorff (1861-1940), Architekt, Immobilienunternehmer und Gründer der Neu-Westend AG für Grundstücksverwertung. Er lebte ab 1907 in der Villa Ahornallee 22-24.
(3) Er erfolgte i. A. des Bauherrn Johannes Rathjen durch das Architekturbüro Stiebitz & Köpchen. Hier an der Südseite lag vor 1895 der Hauseingang.
Literatur:
- Börsch-Supan/ Berliner Baukunst nach Schinkel, 1977 / Seite 52, 125
- Weber, Annemarie/ Westend, Berlin 1986 / Seite 11 (Abb.)
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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