Denkmaldatenbank
Mietshaus, Laden Leibnizstraße 109, 110, 111
09096309 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Charlottenburg |
Adressen | Leibnizstraße 109, 110, 111 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Mietshaus & Laden |
Entwurf | 1954 |
Datierung | 1955-1956 |
Entwurf | Rahn, Alfred (Architekt) |
Entwurf | Mittag, Hans (Architekt) |
Ausführung | Herzog Bau GmbH |
Bauherr | Neue Wohn- und Geschäftsbau GmbH |
Die Mietshäuser Leibnizstraße 109-111 sind Teil einer Wohnanlage, die in der frühen Phase des Wiederaufbaus Mitte der 1950er Jahre auf den acht Grundstücken der kriegszerstörten Mietshäuser Leibnizstraße 103-111 errichtet wurde. (1) Die lediglich in ihrer Grundstruktur einheitlichen Häuser wurden 1955-56 nach Entwurf von Alfred Rahn und Hans Mittag für die DeGeWo zusammen mit der Neue Wohn- und Geschäftshaus GmbH und privaten Eigentümern ausgeführt. (2) Die sechsgeschossigen Flachdachbauten mit insgesamt 156 überwiegend kleinen Wohnungen sind glatt verputzt und an der Straßenfront durch Loggien und Balkone gegliedert. (3) Von den Häusern Leibnizstraße 103-108 unterscheiden sich die beiden Bauten Leibnizstraße 109 und 110-111 vor allem durch ihre anspruchsvollere Fassadengestaltung und die Ecklösung an der Otto-Suhr-Allee, die den Wohnhäusern eine auffallend markante, großstädtische Wirkung verleihen.
Die hellen Putzfassaden an der Leibnizstraße werden von farblich abgesetzten Profilen, die die Fensterachsen rahmen, sowie von raumhohen, drei-, teilweise vierbahnigen französischen Fenstern mit filigranen Gittern bestimmt. An den Achsen mit Rundfenstern ist die Lage der Bäder abzulesen. Etwa in der Mitte der Zeile, an der Nahtstelle zwischen den beiden Häusern, führt eine breite Durchfahrt in den großen begrünten Blockinnenbereich. Da die Hauszeile nicht exakt parallel zur Straßenflucht der Leibnizstraße steht, sondern leicht schräg zurückgesetzt ist, sind die Vorgärten unterschiedlich tief. Auch folgt das Haus an der Ecke zur Otto-Suhr-Allee nicht dem stumpfwinkligen Parzellengrundriss, sondern trifft hier ebenfalls ein wenig aus der Straßenflucht zurückgesetzt auf das anschließende Nachbarhaus. Dieser Versprung sowie der Höhenunterschied zur siebengeschossigen Bebauung an der Otto-Suhr-Allee wird durch einen zweiachsigen, leicht schräg ausschwingenden Balkonvorbau mit Rundfenstern in der abgerundeten seitlichen Flanke wirkungsvoll kaschiert.
(1) Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Stadt und Bezirk Charlottenburg, bearb. von Irmgard Wirth, Text- u. Tafelband, Berlin 1961, S. 461, Abb. 595; Reiher, Monika: Tendenzen der städtebaulichen Entwicklung Charlottenburgs nach 1945. In: Ribbe 1980, S. 602 ff., Abb. 42.
(2) DeGeWo (= Deutsche Gesellschaft zur Förderung des Wohnungsbaues gem. AG). Vgl. Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Stadt und Bezirk Charlottenburg, bearb. von Irmgard Wirth, Text- u. Tafelband, Berlin 1961, S. 461.
(3) Die Aufteilung der Häuser reicht von Zwei- bis Vierspännern mit maximal Dreieinhalbzimmerwohnungen. Das Restaurant an der Leibnizstraße wurde nachträglich eingebaut.
Literatur:
- Inventar Charlottenburg, 1961 / Seite 461
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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