Denkmaldatenbank
Mietshaus, Läden Kurfürstendamm 69
09096292 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Charlottenburg |
Adressen | Kurfürstendamm 69 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Mietshaus & Läden |
Entwurf | 1907 |
Datierung | 1909-1911 |
Umbau | 1964-1965 |
Entwurf | Schnock, Otto (Architekt) |
Bauherr | Schnock, Otto (Architekt) |
Entwurf | Sobotka und Müller (Architekt) |
Das Eckmietshaus Kurfürstendamm 69, das 1908-11 nach Entwurf des Architekten und Maurermeisters Otto Schnock ausgeführt wurde, wurde 2013-20 in mehreren Bauabschnitten saniert und teilweise auf sein ursprüngliches Erscheinungsbild zurückgebaut. Das im Zweiten Weltkrieg stark beschädigte Gebäude war 1964-66 durch die Architekten Sobotka & Müller wiederhergestellt worden, die dabei die erhaltene Fassadengestaltung mit neoklassizistischem Stuckdekor und schmiedeeisernen Gittern an Balkonen und Loggien bewahrten. (1) Das Dach wurde jedoch nur vereinfacht instand gesetzt, das Erdgeschoss und die Aufteilung im Inneren umfassend verändert: Aus je zwei großzügigen Zehnzimmerwohnungen auf jeder Etage, die zum Teil schon in den 1930er Jahren geteilt worden waren, entstanden Wohnungen, Büros und Arztpraxen in insgesamt 68 Einheiten. Neben dem Neuaufbau des Dachgeschosses in alter Form mitsamt des spitzen Aufsatzes an der Ecke wurde bei den Sanierungsmaßnahmen auch im Inneren zum Teil die historische Raumaufteilung rekonstruiert. (2) Die repräsentative Fassadengestaltung mit Stuckornamenten in Form von Girlanden, flachen figürlichen Reliefs und Mäanderfriesen wirkte um 1910 bereits konservativ, war wohl aber der exponierten Lage am Kurfürstendamm und dem Geschmack der anvisierten Bewohner geschuldet.
(1) Von Haus zu Haus am Kurfürstendamm, Geschichte und Geschichten über Berlins ersten Boulevard, hrsg. v. Museum Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin, Berlin 2011, S. 86 f. Hier wird berichtet, dass Franz Heinrich Sobotka als Bauherr und Architekt zunächst eine moderne Fassade entworfen, aber nach Einspruch des Stadtbildpflegers Konwiarz die Stuckfassade nicht nur erhalten, sondern die Sanierung sogar selbst finanziert habe. Das Haus stellt mithin ein frühes, unmittelbar nach dem Aufruf des Berliner Senatsbaudirektors Werner Düttmann 1964 ("Rettet den Stuck!") umgesetztes Beispiel einer behutsamen Fassadenrenovierung nach dem Zweiten Weltkrieg dar.
(2) https://www.fsz-architekten.de/kufuerstendamm-69.html.
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
- Tel.: (030) 90259-3653
- Fax: (030) 90259-3700
- E-Mail juliane.stamm@lda.berlin.de
Verkehrsanbindungen
-
U-Bahn
-
Bus
-
Jüdenstr.
- 248
- 300
-
Nikolaiviertel
- N8
- N40
- N60
- N65
-
Jüdenstr.