Denkmaldatenbank

Zwischen den Einmündungen von Giesebrecht- und Leibnizstraße befindet sich das imposante Mietshaus Kurfürstendamm 62, das 1903-04 als fünfflügeliger Bau um einen großen Innenhof und drei Lichthöfe erbaut wurde. (1) Das Haus mit ehemals zwei Zehnzimmerwohnungen auf jeder der fünf Geschosse, die heute überwiegend gewerblich genutzt werden, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg an den Fassaden stark vereinfacht wiederhergestellt. (2) Das Dachgeschoss mit Haupt- und zwei Nebenkuppeln wurde bei der Sanierung des Hauses 1996 rekonstruiert. Erhalten ist das originale Vestibül, das mit einer Gestaltung in weißem und gelbem Marmor dem anspruchsvollen Charakter des Mietshauses in hervorgehobener Ecklage entspricht. Den Seitenwänden sind jeweils zwei gekuppelte Säulenpaare ionischer Ordnung auf hohen Postamenten vorgestellt, die in der Art eines Tormotivs jeweils einen profilierten Rundbogen rahmen. Eingestellt in das Bogenfeld ist an der linken Seite eine aus weißem Marmor gefertigte Sitzbank mit barock geschwungener Armlehne, Löwenfüßen und einer hohen Rückenlehne mit Girlanden. Die rechte Seite ist ähnlich gestaltet, hier ist die Heizung hinter dem schmiedeeisernen Gitter eines Kamins verborgen. Der obere Teil der Bogenfläche ist auf beiden Seiten mit Spiegeln ausgefüllt.

(1) Von Haus zu Haus am Kurfürstendamm, Geschichte und Geschichten über Berlins ersten Boulevard, hrsg. v. Museum Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin, Berlin 2011, S. 75.

(2) Die Bankfiliale im Erdgeschoss übernahm 1951 laut Bauakte ein Ende der 1920er Jahre eingebautes Ladenlokal, 1958 wurde sie in das erste Obergeschoss erweitert und erhielt 1966-68 eine neue Fassadengestaltung. (BA Charlottenburg-Wilmersdorf, Baukatenarchiv)