Denkmaldatenbank

ehem. Coca Cola GmbH

Obj.-Dok.-Nr. 09096263
Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf
Ortsteil Charlottenburg
Adressen Knesebeckstraße 50, 51
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Bürogebäude
Entwurf 1960
Datierung 1961-1962
Entwurf Simon, Hans (Architekt)
Ausführung Strabag Bau AG
Bauherr Coca Cola GmbH

1961-62 ließ sich die Coca Cola GmbH auf dem Grundstück eines kriegszerstörten Wohnhauses das moderne Bürogebäude Knesebeckstraße 50-51 nach Entwurf von Hans Simon errichten. Mit einer feinsinnigen Detailierung und edlen Materialien stellt es ein besonderes Zeugnis der frühen 1960er Jahre im Bürohausbau dar. (1) Der Architekt, der schon 1957-58 die Coca Cola-Fabrik in Lichterfelde entworfen hatte (2), gestaltete das schmale Gebäude als sechsgeschossige Stahlbetonskelettkonstruktion mit einer Aluminium-Vorhangfassade, deren filigranes Fensterraster die Straßenansicht bestimmt. An den Obergeschossen wechseln sich Bänder aus quadratischen Fenstern mit schmalem Oberlicht und goldeloxierten Rahmen mit denen der Brüstungsfelder aus hellgrünem Opakglas ab. Farblich damit abgestimmt ist der grün geäderte Marmor, der das Erdgeschoss und Teile der beiden Brandwände bedeckt. Während an der Nordseite der grüne Steinstreifen noch zu sehen ist, wurde die Verkleidung an der südlichen Seitenwand zur Lietzenburger Straße entfernt. Hier sind jedoch die Waschbetonplatten am hinteren Teil der Wand noch vorhanden. Bis auf den Verlust dieser Marmorplatten und den Umbau des zurückgesetzten Dachgeschosses mit ehemals offener Terrasse in Büroräume 1989-90 zeigt das Gebäude außen wie im Innern noch seine originale Detailgestaltung, wie zum Beispiel an Türen, Treppengeländer und Pförtnerloge. Das zum Hof gelegene Treppenhaus, das vom Boden bis zur Dachkante vollständig verglast ist, setzt an der schlichten, hell verputzten Rasterfassade einem markanten Akzent.


(1) 1898-99 war nach Entwurf von Eduard Fürstenau auf dem Grundstück ein dreigeschossiges Wohnhaus im Stil der florentinischen Renaissance errichtet worden, das im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Vgl. db 36 (1902), S. 353; Gundlach, Wilhelm: Geschichte der Stadt Charlottenburg, Bd. 1, Berlin 1905, S. 667; Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Stadt und Bezirk Charlottenburg, bearb. von Irmgard Wirth, Text- u. Tafelband, Berlin 1961, S. 422. Zum Neubau: Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin (Hrsg.): Berlin und seine Bauten, Teil IX, Industriebauten - Bürohäuser, Berlin-München-Düsseldorf 1971, S. 219; Baukunst der Nachkriegsmoderne, Architekturführer Berlin 1949-1979, hrsg. v. Adrian von Buttlar, Kerstin Wittmann-Englert, Gabi Dolff-Bonekämper, Berlin 2013, S. 180.

(2) Hans Simon (1909-1982), Architekt, Studium an der TH Berlin in Charlottenburg, Schüler von Hans Poelzig, Mitarbeiter bei Martin Punitzer, ab 1932 selbstständig, nach 1945 Bauten u.a. für Coca Cola, VW, Schuhhaus Stiller (siehe Wilmersdorfer Straße 58). Vgl. Spurensuche, Hans Simon (1909-1082). In: Baunetzwoche, #302 vom 11.1.2013, S. 4-16.

Literatur:

  • BusB IX 1971 / Seite 219
  • Deutsche Bauzeitung 36 (1902) 56 / Seite 353 (Vorgängerbau)
  • Inventar Charlottenburg, 1961 / Seite 422 (Vorgängerbau)

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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