Denkmaldatenbank

Mietshaus Knesebeckstraße 30

Obj.-Dok.-Nr. 09096262
Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf
Ortsteil Charlottenburg
Adressen Knesebeckstraße 30
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Mietshaus
Datierung 1897-1898
Umbau 1929-1931
Entwurf & Ausführung Hellwag, Bernhard (Architekt)
Entwurf Dahl (?)
Bauherr Felgentreff, Carl
Bauherr Possin, Fritz

Schon Ende der 1920er Jahre wurde das 1897-98 von Bernhard Hellwag nördlich des Kurfürstendamm erbaute Mietshaus Knesebeckstraße 30 entdekoriert und umgebaut. Wie bei anderen Beispielen solcher Fassadenvereinfachungen, geht auch hier die Umgestaltung auf die Umnutzung des Mietshauses zurück, das 1926 verkauft worden war. Nachdem verschiedene Firmen der Zementindustrie eingezogen waren, ließ 1929-31 der neue Eigentümer vom Architekten Dahl (?) die Fassade sowie Eingang, Entree und Durchfahrt, die beiden Innenhöfe und das Dachgeschoss umgestalten. (1) Die Verkleidung der Fassade mit Zementplatten an Erdgeschoss und Mittelteil sowie Schriftzug und Signet des Zementbundes sollten für den Zement als ein zeitgemäßes Baumaterial werben. Entsprechend wurde das Vestibül in der reduzierten Formensprache der klassischen Moderne umgebaut. Auch im ersten Innenhof wurde ein Teil der Fassade mit Zementsteinplatten verkleidet, wo er den Hintergrund bildet für eine frei stehende, gleichfalls aus Zement bestehende Brunnenanlage mit expressionistischen Motiven und einer Wendeltreppe, die in den Keller des Querflügels führt. Im Gartenhof ist ein kleiner Zement-Pavillon erhalten, der ursprünglich die Lehrschau des Verbandes und, noch Anfang der 1990er Jahre, das Signet des Zementbundes im Giebel zeigte. Ebenso vorhanden sind Ausstellungsstücke des Zementbundes, die auf der Bauausstellung in Berlin 1931 gezeigt und anschließend hierher gebracht wurden, darunter eine Stele mit dem Signet des Zementbundes.


(1) BW 5 (1930), S. 135 (m. Abb.); Kiepke, Torben: Neue Fassaden für die historische Stadt, Fassadenumbauten der Moderne in Berlin, Diss. TU Berlin, Berlin 2017, Bd. 2, S. 107 f.

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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