Denkmaldatenbank

Villa, Wohnhaus Karolingerplatz 10, 11

Obj.-Dok.-Nr. 09096249
Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf
Ortsteil Westend
Adressen Karolingerplatz 10, 11
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Villa & Wohnhaus
Datierung 1915-1917
Umbau 1959
Entwurf Werner, Max (Architekt)
Entwurf Block, Otto (Architekt)
Bauherr Holländer, Max (Kaufmann)
Ausführung M. Grothe (Baugeschäft)
Bauherr Verein Deutscher Maschinenbau-Anstalten, VDMA

Das älteste erhaltene Wohnhaus am Karolingerplatz sowie im gesamten Wohnquartier südlich der Heerstraße ist die Villa Karolingerplatz 10-11. Sie liegt an der Ostseite, dient seit 2000 als Sitz der Botschaft von Burkina Faso und entstand 1915-17, also während des Ersten Weltkriegs. (1) Die Baupläne stammen vom Architekten Max Werner. Bauherr war der Kaufmann Max Holländer, der Haupt- und Dachgeschoss bewohnte und im Souterrain sein Büro betrieb.

Schon seit 1959 wird die gesamte Villa gewerblich genutzt, zunächst durch den Verein Deutscher Maschinenbau-Anstalten, der Dach und Keller durch Otto Block ausbauen ließ.

Die Villa ist ein typisches Beispiel für ein anspruchsvolles Wohnhaus der späten Kaiserzeit inmitten einer Villenkolonie. Den kompakten, aufgesockelten Bau schmücken polygonale Erker mit Balustraden sowie geschweifte Giebelfelder im hohe Mansarddach. Barocke und klassizistisch Stilelemente erzeugen ein vornehmes, biedermeierliches Erscheinungsbild.

Im streng symmetrisch gegliederten Inneren ist das originale, zeittypische Raumprogramm weitgehend erhalten: Das Hauptgeschoss prägen hell belichtete, repräsentative Räume (Halle, Herren-, Musikzimmer und Wintergarten), die privaten Zimmer im Obergeschoss erschließt ein zentrierter Flur. Wandvertäfelung, Flügeltür und Einbauschränke künden von der gehobenen Wohnkultur in Neu-Westend.


(1) Englert, Kerstin und Tietz, Jürgen (Hrsg.): Botschaften in Berlin, Berlin 2004, S. 239.

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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