Denkmaldatenbank

Wohn- und Geschäftshaus Kantstraße 135, 136 Schlüterstraße 22, 23

Obj.-Dok.-Nr. 09096239
Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf
Ortsteil Charlottenburg
Adressen Kantstraße 135, 136

Schlüterstraße 22, 23
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Wohn- und Geschäftshaus
Entwurf 1955
Datierung 1959-1960
Entwurf Bolle, Hans-Dieter (Architekt)
Bauherr Aleithe, Albert (Kaufmann)
Bauherr Hüsing
Ausführung Wiemer und Trachte (Baugeschäft)

An der Einmündung der Schlüterstraße in die Kantstraße waren die Mietshäuser im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört worden. Die südwestliche Ecke wurde 1959-60 mit dem Wohn- und Geschäftshaus Kantstraße 135-136, Schlüterstraße 22-23, nach einem bereits 1955 erstellten Entwurf des Architekten Hans-Dieter Bolle bebaut. Es ist nicht nur ein interessantes Beispiel für den Wiederaufbau an der Kantstraße, sondern in seiner architektonischen Gestaltung auch ein ungewöhnlicher Wohnbau der Nachkriegsmoderne in Charlottenburg.

Zwei kubische Baukörper sind rechtwinklig so an die Straßenecke gesetzt, dass der Trakt an der Schlüterstraße über den Gehweg der Kantstraße aufgeständert ist, während der zweite Flügel als Laubenganghaus parallel zur Kantstraße steht; beide sind über ein gemeinsames Treppenhaus verbunden. Kennzeichen der Gestaltung des Gebäudes sind glatte Putzflächen über einer Schaufensterzone im Erdgeschoss, bündig in der Wand sitzende Fenster und Türen mit feinen Profilen sowie eine konsequente Orientierung der Wohnungen nach Osten beziehungsweise nach Westen und Süden zum Innenhof; an die Nordseite zur Kantstraße wurde die Erschließung über die Laubengänge verlegt. Zwar wurde mit dieser Bauform der Blockrand wieder geschlossen, gegen das Modell des wilhelminischen Mietshauses lehnt sich das Gebäude jedoch auf, indem es der Kantstraße seinen "Rücken" zuwendet. Nur der Fassade zur Schlüterstraße erkennt der Architekt einen ästhetischen Eigenwert zu: Drei verschiedene, den Raumfunktionen entsprechende, Fenstergrößen - ein fast quadratisches raumhohes Fenster mit Fenstertür, liegende zweiteilige Fenster und kleinere quadratische Fenster - sind so angeordnet, dass ein spannungsreicher, von Geschoss zu Geschoss alternierender Rhythmus entsteht.

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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