Denkmaldatenbank
35. Gemeinde Doppelschule (heute Gottfried-Keller- und Elisabeth- Oberschule)
09096230 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Charlottenburg |
Adressen | Kamminer Straße 17 Olbersstraße 38 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Schule |
Datierung | 1914-1916, 1919-1920 |
Umbau | 1929-1930 |
Entwurf | Winterstein, Hans & Walter, Rudolf (Architekt) |
Entwurf | Reuters, Josef |
Ausführung | AG für Bauausführungen |
Bauherr | Magistrat Charlottenburg |
Im nordwestlichen Teil des Kalowswerders war bereits 1911 ein Schulneubau geplant, doch erst 1914 wurde die 35. Gemeindedoppelschule, Kamminer Straße 17, Olbersstraße 38 (Abb.#, Liste Nr.*), nach Plänen der Magistratsbauräte Hans Winterstein und Rudolf Walter begonnen. Wegen des Ersten Weltkriegs verzögerte sich die Fertigstellung bis 1919, ein Teil der Räume war schon im Oktober 1917 bezogen worden. (1) An das nördliche Ende des Schulgebäudes wurde 1929-30 nach Plänen von Josef Reuters ein Erweiterungsbau für eine Hilfsschule und einen Kindergarten in angepassten Formen angefügt. Die im Zweiten Weltkrieg beschädigten Bauten wurden bis 1948 instand gesetzt, die Aula mehrere Jahre als Kino genutzt. Eine umfassende Sanierung wurde 1980-87 durchgeführt, nachdem Schulhof und Kellergeschoss des Gebäudes von den Bauarbeiten der U-Bahnlinie 7 in Mitleidenschaft gezogen worden waren.
Der imposante rote Klinkerbau stellt vor allem wegen seiner architektonischen Gestaltung in zurückhaltend expressionistischen Formen und seiner Lage im Stadtraum eine Besonderheit dar. Vor dem lang gestreckten Haupttrakt (2), der parallel zur Kamminer Straße und weit von dieser zurück gesetzt ist, erstreckt sich der Schulhof mit Bäumen, Sträuchern und einer pergolaartigen Einfriedungsmauer wie ein großer Vorgarten. An die Südseite schließt sich ein L-förmiger Bauteil an, der den Hof abschließt und zur anschließenden Mietshausbebauung überleitet. Die Gestaltung aller Bauteile ist einheitlich: Fünf Geschosse, Walmdächer und Fassaden, die mit weißen Sprossenfenstern, Formsteinen und Reliefschmuck gegliedert sind. Die Fenster - im unteren Geschoss wie die Eingangsportale rundbogig, darüber hochrechteckig abgeschlossen - sind zu Dreier- und Vierergruppen zusammengefasst. Die Aula ist an den deutlich größeren Fenstern erkennbar. Die beiden unteren Geschosse sind durch schmale Gesimse aus Formsteinen betont, das oberste tritt über einem abgestuft gemauerten Gesims leicht vor.
(1) Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Stadt und Bezirk Charlottenburg, bearb. von Irmgard Wirth, Text- u. Tafelband, Berlin 1961, S. 296; Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin (Hrsg.): Berlin und seine Bauten, Teil V, Bd. C, Schulen, Berlin 1991, S. 406; Berliner Bezirkslexikon Charlottenburg-Wilmersdorf, hrsg. v. Hans-Jürgen Mende und Kurt Wernicke, Berlin 2005, S. 211, 289. Das Gebäude wurde nun auch von der 1913 gegründeten Realschule II genutzt. Sie erhielt 1923 den Namen Friesen-Realschule und wurde 1931 zur Oberrealschule erhoben. 1948 mit der Umbenennung nach dem Schweizer Schriftsteller Gottfried Keller zum Gymnasium umgewandelt. Für die heutige Nutzung als Ganztagsgymnasium wurden 2011 und 2012-13 Umbauten durchgeführt. Vgl. www.gks-berlin.cidsnet.de/conpresso/Schulgeschichte; Wikipedia "Gottfried-Keller-Gymnasium".
(2) Der Erweiterungsbau von 1930 ist so an den älteren Bau angepasst, dass man einen Unterschied kaum wahrnimmt. An der Schmalseite an der Olbersstraße wurde sogar der Erker des Seitenflügels an der Südseite des Schulhofs (mit Schuluhr), wiederholt.
Literatur:
- Inventar Charlottenburg, 1961 / Seite 296 (Textband)
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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