Denkmaldatenbank
Mietshaus, Läden Kaiserdamm 118 Suarezstraße 1
09096226 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Charlottenburg |
Adressen | Kaiserdamm 118 Suarezstraße 1 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Mietshaus & Läden |
Datierung | 1907-1908 |
Entwurf & Ausführung | Heider, Hermann (Architekt) |
Bauherr | Heider, Curt (Kaufmann) |
Das markanteste Gebäude im Bereich des Sophie-Charlotte-Platzes ist auch heute noch das 1907-08 von Hermann Heider errichtete Mietshaus Kaiserdamm 118, Suarezstraße 1. (1) Das aufwendig gestaltete Wohn- und Geschäftshaus ist an der Straßenecke breit abgeschrägt und mit einem viergeschossigen Erker auf mächtigen Konsolen sowie einem hohen Staffelgiebel in Formen der deutschen Renaissance betont. Stuckdekor und Erker sind, auch an den Seitenfassaden, ebenso wie das erste Obergeschoss grau gestrichen und wirken aus der Ferne wie aus Werkstein gefertigt. Damit ergibt sich an beiden Straßenfassaden des fünfgeschossigen Eckgebäudes ein reizvoller Kontrast des Dekors mit den ansonsten glatten, hell verputzten Wandflächen. Die Erdgeschosszone mit drei großen Ladenlokalen (2) ist reich mit Sandstein sowie mit Goldmosaik und Bildern von Puhl & Wagner geschmückt. Kräftige Säulen rahmen den Haupteingang zum Laden in der Mitte, der 1989 für eine Bankfiliale umgebaut wurde. Zur Aufteilung der Obergeschosse in je zwei Achtzimmerwohnungen, die mit großer Diele, Mädchen- und Badezimmern ausgestattet waren (3), passt auch die Gestaltung der holzgetäfelten Vestibüle mit Kamin, Podest mit Sitzbank, dreiläufiger Holztreppe und bauzeitlichem Aufzug. Das prunkvolle Haus zeigt anschaulich die großzügigen Lebens- und Wohnvorstellungen des Berliner Bürgertums vor 1914.
(1) Bauherr war der Kaufmann und Lampenfabrikant Curt Heider. Der Architekt Hermann Heider war auch für die Bauausführung zuständig. Vgl. Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Stadt und Bezirk Charlottenburg, bearb. von Irmgard Wirth, Text- u. Tafelband, Berlin 1961, S. 431; Nitsch, Ute: Charlottenburg-Wilmersdorf von A bis Z, Ein Lexikon, hrsg. v. Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, Berlin 2003, S. 135.
(2) Zum Innenhof gab es Garagen.
(3) Das Raumprogramm umfasste außerdem Salon, Rauch-, Herren-, Damen-, Speise-, Wohn- und zwei Schlafzimmer. Speise-, Wohn- und Damenzimmer waren durch breite Schiebetüren in Enfilade miteinander verbunden. Im vierten Obergeschoß waren die getäfelten Dielen als zweigeschossige Hallen mit Galerie ausgeführt, von der Galerie wurden die Bodenräume (die seit 1997/98 als Wohnungen ausgebaut sind) erschlossen. Die Dielen werden durch große Fenster mit Bleiverglasung belichtet. (Erfassung LDA)
Literatur:
- Inventar Charlottenburg, 1961 / Seite 431
- Steckner, Cornelius/ Museum Friedhof. BedeutendeGrabdenkmäler in Berlin, Berlin 1984 / Seite 74
- Englert/ Fahrstühle in Berlin, Berlin 1998 / Seite 202-203
- Dehio, Berlin, 1994
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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- Fax: (030) 90259-3700
- E-Mail juliane.stamm@lda.berlin.de
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