Denkmaldatenbank

Mietshaus, Läden Joachimsthaler Straße 39, 40

Obj.-Dok.-Nr. 09096216
Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf
Ortsteil Charlottenburg
Adressen Joachimsthaler Straße 39, 40
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Mietshaus & Läden
Entwurf 1887
Datierung 1888-1890
Entwurf & Ausführung König, F.
Bauherr König, F.

An der Kreuzung Joachimsthaler und Kantstraße, die heute von der Rückseite des Hochhauses "Zoofenster" sowie zwei Geschäftshausneubauten der jüngsten Vergangenheit und dem Nachkriegsensemble "Viktoria-Areal" geprägt ist, hatte der Königliche Baurat August von Orth frühzeitig mehrere Grundstücke erworben, für die er bereits 1887 erste Baupläne einreichte. Da die Kantstraße noch nicht reguliert war, konnten diese nicht umgesetzt werden und Orth veräußerte seinen Besitz. Zwei Parzellen übernahm 1888 der Baumeister Fritz König, der noch im selben Jahr den Bau des Mietshauses Joachimsthaler Straße 39-40 begann und es 1890 fertig stellte. Es gehört heute zu den wenigen Häusern aus dieser Zeit, die trotz der baulichen Dynamik hier erhalten sind. Das ursprünglich reine Wohnhaus - Ladeneinbauten erfolgten erst 1902 - zeigt nach Sanierungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen 1985-87 wieder eine Fassade in Formen der italienischen Renaissance. (1) An der Straßenfront wurden sämtliche Fenster sowie der Stuck am zweigeschossigen rustizierten Sockel und den drei Wohngeschossen, die sich durch die Materialkombination von Sichtbacksteinwänden und Stuckdekor auszeichnen, in Anlehnung an den ursprünglichen Zustand rekonstruiert. Hauptelemente der Gliederung sind die von der Traufkante bis auf den Boden reichenden Erkervorbauten sowie die Balkone vor dem zweiten bis vierten Obergeschoss, die die Erker miteinander verbinden. Balusterbrüstungen, Pilaster, Fensterrahmungen und das Konsolgesims wurden vereinfacht rekonstruiert. Die bauzeitliche Ausstattung des Vestibüls, die mit arkadischen Wandgemälden an das Italienthema der Fassade anschließt, ist erhalten. Der fünfgeschossige Bau enthielt ursprünglich großzügige, bis in die beiden Seitenflügel reichende Achtzimmerwohnungen.


(1) Das Klinkermauerwerk, das 1962 hinter einer Eternitverkleidung verborgen worden war, wurde freigelegt, der Bossenputz der zweigeschossigen Sockelzone und der Fassadenstuck wiederhergestellt. (Bauakte, BA Charlottenburg-Wilmersdorf, Bauaktenarchiv.)

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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