Denkmaldatenbank

7. und 8. Gemeinde-Doppelschule

Obj.-Dok.-Nr. 09096215
Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf
Ortsteil Charlottenburg
Adressen Joachimsthaler Straße 31, 32
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Schule
Datierung 1888-1889
Entwurf Bratring, Paul (Architekt)
Bauherr Magistrat Charlottenburg

Bereits kurz nach Eröffnung des Kurfürstendamms war im ehemaligen Charlottenburger Ostviertel 1888-89 die 7. und 8. Gemeinde-Doppelschule, Joachimsthaler Straße 31-32, nach Entwurf von Stadtbaurat Otto Bratring errichtet worden. (1) Der im Zweiten Weltkrieg ausgebrannte, äußerlich aber intakte und 1949-53 wiederhergestellte Backsteinbau ist damit das zweitälteste erhaltene Schulgebäude Charlottenburgs und dokumentiert zugleich den frühen Ausbau des Viertels südöstlich des Bahnhofs Zoologischer Garten zu einem eigenständigen Stadtteil. Das Gebäude, das nach dem Krieg zunächst einer Berufsschule und nach einem Umbau 1964-66 Instituten der Technischen Universität diente, wurde 2008-11 vom Architekturbüro Kleihues + Kleihues aufwendig saniert und, mit einem Neubau auf dem rückwärtigen Grundstück ergänzt, zum Hotel umgebaut. (2)

Die Fassade des mit roten Klinkern verblendeten, viergeschossigen Schulgebäudes ist an der Straße durch einen breiten Mittelrisalit symmetrisch gegliedert. Dessen vier Achsen sind von vier Eingangstüren, gekuppelten Stichbogenfenstern in den beiden Geschossen darüber und großen Rundbogenfenstern im dritten Obergeschoss, wo ursprünglich die Aula angeordnet war, gebildet. Das gleichmäßige Raster der Stichbogenfenster, nur unterbrochen von schmalen Gesimsen über Erdgeschoss und zweitem Obergeschoss, erhält durch ein breites Kranzgesims mit Konsolen und - am Risalit - mit Rosetten, einen dekorativen oberen Abschluss.


(1) Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Stadt und Bezirk Charlottenburg, bearb. von Irmgard Wirth, Text- u. Tafelband, Berlin 1961, S. 287; Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin (Hrsg.): Berlin und seine Bauten, Teil V, Bd. C, Schulen, Berlin 1991, S. 370.

(2) Der achtgeschossige kubische Neubau, der mit dem alten Schulgebäude durch eine Halle verbunden ist, ordnet sich in Material und Proportionen sowie mit einer schlichten Lochfassade dem Altbau unter, bildet mit der lebhaften Oberflächenstruktur der roten, unregelmäßig vermauerten Ziegel aber ein selbstbewusstes Gegenstück. Vgl. www.kleihues.com

Literatur:

  • Inventar Charlottenburg, 1961 / Seite 287

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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