Denkmaldatenbank
Hofgebäude des Mietshauses
09096179 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Charlottenburg |
Adressen | Grolmanstraße 36 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Hofgebäude |
Datierung | 1897-1898 |
Entwurf | Lübke, Wilhelm & Seibertz, Engelbert (Architekt) |
Ausführung | Knape, A. (Maurermeister) |
Bauherr | Lübke, Wilhelm & Seibertz, Engelbert (Architekt) |
Im Hof des Grundstücks Grolmanstraße 36 hat sich ein Backsteingebäude erhalten. Es handelt sich um das Hinterhaus eines im Zweiten Weltkrieg zerstörten Mietshauses, das 1897-98 nach Entwurf der Architekten Wilhelm Lübke und Engelbert Seibertz in Formen der märkischen Backsteingotik ausgeführt worden war. Diese im Wohnhausbau eher seltene Gestaltung wurde von der zeitgenössischen Kritik als malerische Abwechslung im Kontext der üblichen Putzfassaden gelobt. (1) Trotz Verlust des Vorderhauses zeugt am Hofgebäude, das aus dem Quergebäude mit Resten der Seitenflügel und einem Nebentreppenhaus besteht, die neogotische Fassade noch von der einstigen Pracht des herrschaftlichen Wohnhauses, das selbst am Gartenhaus eine aufwendige Gestaltung zeigte und dort über großzügige Drei- und Vierzimmerwohnungen verfügte. Die Fassade lebt vom Kontrast heller Putzflächen mit den in Rathenower Verblend- und Formsteinen ausgeführten Gliederungselementen. Für die Bildhauer- und Stuckarbeiten war der mehrfach in Charlottenburg nachgewiesene Bildhauer Joseph Junkersdorf engagiert worden. Die mittelalterlichen Formen der Fassaden finden ihre Fortführung an dem als Burgturm aufgefassten nördlichen Dienstbotentreppenhaus und den gleichfalls gotisierend gestalteten Geländern und Wohnungstüren. Der fehlende südliche Treppenturm wurde nach dem historischen Vorbild vereinfacht rekonstruiert.
(1) BAW 2 (1900), S. 121, 124, 128 (Abb. 171, 172); Baugewerkszeitung 31 (1899), S. 1428 f. Während der Architekt Wilhelm Lübke, den die Berliner Architekturwelt allein als Architekt nennt, kaum dokumentiert ist, wurde Seibertz, dessen Namen sich in den Bauakten findet, vor allem als Architekt katholischer Kirchen bekannt und orientierte sich dabei an Vorbildern der märkischen Backsteingotik. Ähnliche Fassaden aus Putz und Sichtbackstein finden sich am rückwärtig anschließenden Mietshaus Kurfürstendamm 35 sowie im Innenhof des Hauses Uhlandstraße 171-172, beide ebenfalls von Engelbert Seibertz.
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