Denkmaldatenbank
Mietshaus Gervinusstraße 18
09096166 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Charlottenburg |
Adressen | Gervinusstraße 18 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Mietshaus |
Datierung | 1910 |
Entwurf & Ausführung | Finder, Hans (Architekt) |
Bauherr | Finder, Hans (Architekt) |
Am westlichen Ende der Gervinusstraße entstanden die Mietshäuser mit hohen Dächern und mächtigen Giebeln, die über die Stadtbahn hinweg zu sehen sind und in denen Atelierräume von der Weite und der Ausrichtung nach Norden profitierten, kurz vor dem Ersten Weltkrieg. Auch das Mietshaus Gervinusstraße 18, das 1910 zusammen mit dem Nachbarhaus Nr. 17 durch den Architekten und Bauherrn Hans Finder errichtet wurde, besaß zwei Malerateliers im Dachgeschoss. (1) Der Lage direkt an der Bahnlinie entsprechend waren in dem Haus, auch im Erdgeschoss, nur mittelgroße und kleine Wohnungen untergebracht: Neben zwei Vierzimmerwohnungen im Vorderhaus finden sich in den beiden Seitenflügeln je drei Wohnungen mit zwei Zimmern und eine mit einem Zimmer, die aber alle bereits mit Bad und Balkon ausgestattet waren. Für einen hohen Wohnstandard sorgten auch ein Fahrstuhl im Vorderhaus und das Vestibül, das mit Rankenmalerei an der Decke sowie mit Türen, Geländern, Wandverkleidungen und einer halbhohen Schranke in dunklem Holz, die die parallelen Zugänge zu Hof und Treppenhaus trennt, einen gediegenen Eindruck vermittelt. (2) Die Fassade ist mit Erkern, Loggien und Balkonen weitgehend symmetrisch gegliedert, der auffällige Giebel mit zwei Spitzen ist mit einem großen und zwei kleinen Atelierfenstern sowie mit glatten Lisenen, die Dach- und viertes Obergeschoss zusammenfassen, gestaltet. Stuckdekor in Form von Reliefs und Medaillons ist an wenigen Stellen konzentriert, neben dem Eingangsportal ist das dritte Obergeschoss mit Balustern, Pilastern, Gesimsen und Medaillons mit Tierdarstellungen betont.
(1) Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin (Hrsg.): Berlin und seine Bauten, Teil IV, Wohnungsbau, Bd. B, Die Wohngebäude, Mehrfamilienhäuser, Berlin-München-Düsseldorf 1974, S. 63 f. (Abb. 76, 77), 203.
(2) Das Portal besitzt zwei separate Eingänge für das Haupttreppenhaus und den Durchgang zum Hof, von dem aus das direkt danebenliegende Dienstbotentreppenhaus erreicht wird. Dieses diente den Wohnungen im Vorderhaus, wobei die Küche der linken Wohnung nur über einen hofseitig an die Nebentreppe anschließenden Laufgang vor den Fenstern des Haupttreppenhauses erreicht werden konnte.
Literatur:
- BusB IV B 1974 / Seite 63 f., 203, Obj. 666
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
- Tel.: (030) 90259-3653
- Fax: (030) 90259-3700
- E-Mail juliane.stamm@lda.berlin.de
Verkehrsanbindungen
-
U-Bahn
-
Bus
-
Jüdenstr.
- 248
- 300
-
Nikolaiviertel
- N8
- N40
- N60
- N65
-
Jüdenstr.