Denkmaldatenbank
Mietshaus Bleibtreustraße 33
09096112 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Charlottenburg |
Adressen | Bleibtreustraße 33 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Mietshaus |
Entwurf | 1904 |
Datierung | 1905 |
Entwurf | Lingner, Paul (Architekt) |
Ausführung | Glasenapp, Robert |
Bauherr | Lingner, Paul (Architekt) |
Südlich des Kurfürstendamms ist auch die Bleibtreustraße erst nach 1900 mit repräsentativen Mietshäusern bebaut worden. Zu diesen gehört das Mietshaus Bleibtreustraße 33, das 1904-05 vom Architekten Paul Lingner (1) mit zwei Seitenflügeln und Gartenhaus errichtet worden war. Es verfügte auf allen Geschossen über je zwei sehr große, über Vorderhaus und Seitenflügel ausgedehnte Achtzimmerwohnungen. Das Quergebäude mit je zwei Vierzimmerwohnungen pro Etage wurde 1953 abgerissen. Bereits 1929 war die linke Erdgeschosswohnung für ein Restaurant umgebaut worden. Die Gestaltung der Fassaden, die hier einen für die Berliner Architektur nach der Jahrhundertwende typischen vereinfachten Historismus zeigt, ist in Gliederung und Dekor an historische Vorbilder angelehnt, gleichwohl nicht kopierend, sondern in teilweise abstrahierter Form. An Erkern und Loggien finden sich unterschiedliche, geometrisch geformte Muster, die mit Masken, Porträtköpfen und zwei figürlichen Reliefs, ausgeführt vom Bildhauer Joseph Junkersdorf, ergänzt sind. (2) Im gut erhaltenen Vestibül des Hauses sind die Wände mit Marmorplatten und Stuckmarmor streng in geometrischen Formen verkleidet.
(1) Paul Lingner, der auch Eigentümer des Hauses war, erbaute um 1900 auch die Häuser Schlüterstraße 29-30 und Fasanenstraße 73. Er war Stadtverordneter in Charlottenburg und unter Stadtbaurat Paul Bratring Mitglied der Deputation für Hochbau. Vgl. Gundlach, Wilhelm: Geschichte der Stadt Charlottenburg, Bd. 2, Berlin 1905, S. 490.
(2) Links sitzt eine nackte Frau, die ihre Ohren vor dem Flötenspiel eines Fauns verschließt, während eine nackte Frau rechts den Tönen eines Harfe spielenden Engels lauscht. Solcherlei religiös-moralische Ermunterung zum tugendhaften Leben findet sich sonst eher selten an Mietshausfassaden, Lingner hatte jedoch bereits das Haus Fasanenstraße 73 mit dem Relief "Familienleben" im Giebel ausgestattet.
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