Denkmaldatenbank

Ateliergebäude Bleibtreustraße 7

Obj.-Dok.-Nr. 09096108,T
Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf
Ortsteil Charlottenburg
Adressen Bleibtreustraße 7
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Ateliergebäude
Datierung 1896-1897
Umbau 1932
Entwurf & Ausführung Schmidt, Paul (Architekt)
Entwurf Jessel, Erich (Architekt)
Bauherr Schmidt, Paul (Architekt)

Das gegenüberliegende Grundstück, das sich weit in das Blockinnere entlang der Stadtbahntrasse erstreckt, gehörte zuerst ebenfalls G. Carl Töbelmann. 1896-97 errichtete jedoch der neue Grundstücksbesitzer, der Architekt Paul Schmidt, das Mietshaus Bleibtreustraße 7 mit einem Ateliergebäude in Verlängerung des Seitenflügels. Dass hinter den großen Fenstern des viergeschossigen Gebäudes im Hinterhof Kunst entstand, sollte der aufwendig gestaltete Mittelrisalit für das Treppenhaus mit neogotischem Maßwerkfenster und maurisch anmutenden Kielbögen an den oberen Fenstern verdeutlichen, der ursprünglich oben durch einen Zinnenkranz mit Türmchen über den seitlichen Fensterachsen abgeschlossen wurde. Das Gebäude enthielt vier zweigeschossige Künstlerateliers jeweils mit einem mehr als fünf Meter hohen Atelierraum, der eine Galerie über Flur, Küche und Toilette besaß. Vor die beiden Ateliers im Erdgeschoss, die meist für Bildhauer gedacht waren, schiebt sich je ein kleiner Vorbau in den Hofbereich. (1) Anfang der 1930er Jahre sollten die vier Arbeitsräume durch Einbau von Zwischendecken, Trennwänden und Badezimmern durch den Architekten Erich Jessel zu Wohnungen umgestaltet werden. Die geplante Baumaßnahme wurde 1932 schließlich nur im Obergeschoss rechts durchgeführt. Heute dokumentiert das Gebäude mit seinen drei weitgehend erhaltenen Künstlerateliers und der vereinfacht instand gesetzten Fassade, dass sich im so genannten "Neuen Westen", im Bereich um Kurfürstendamm und Kantstraße, in der Nähe zu Akademie der Künste und dem ersten Ausstellungsgebäude der Secession (2), zahlreiche Künstler und private Kunstschulen ansiedelten und ein großer Bedarf an Arbeitsräumen bestand. Bereits seit 1890 gab es das Künstlerhaus St. Lucas in der Fasanenstraße. (3)


(1) Laut Adressbuch lebten in den ersten Jahren überwiegend Bildhauer im Haus.

(2) Silbereisen, Gabriele: Die Berliner Secession. In: Geschichtslandschaft Charlottenburg 1985, Bd. 2, S. 378-397.

(3) Jochens, Birgit: Die Kantstraße, Vom Preußischen Charlottenburg zur Berliner City West, Berlin 2017, S. 43 ff. Zum Künstlerhaus St. Lukas siehe Fasanenstraße 13.

Teilobjekt Weltbaum II

Teil-Nr. 09096108,T,001
Sachbegriff Wandbild
Datierung 1986
Entwurf & Ausführung Wagin, Ben & Rischar, Siegfried (Künstler)

Literatur:

  • Hesse, Gritta (Hg.): Gemalte Illusionen. Wandbilder in Berlin, Dortmund 1984 / Seite .
  • Martins, Norbert: Giebelphantasien. Berliner Wandbilder, Berlin 1989 / Seite .
  • Senator für Bau- und Wohnungswesen (Hg.): Farbe im Stadtbild. Ein Leitfaden für Hauseigentümer, Berlin 1979 / Seite .
  • Senator für Bau- und Wohnungswesen (Hg.): Kunst im Stadtraum, Berlin 1988 / Seite .
  • Wagin, Ben: Ginko Botschaft Berlin. Der Baum bist Du, Berlin 2002 / Seite .
  • Blankennagel, Jens: Ben Wagin und die Vernichtung eines Berliner Kunstwerks, in: Berliner Zeitung, 09.06.2021
  • Rosenwelt, Sophie: Wandbild "Weltenbaum II" am Savignyplatz verschwindet vorerst, in: Tagesspiegel, 04.06.2021

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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