Denkmaldatenbank
Siemenssteg
09096083 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Charlottenburg |
Adressen | Am Spreebord |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Fußgängerbrücke |
Datierung | 1899-1900 |
Umbau | nach 1960 |
Bauherr | Elektrizitäts-Actien-Gesellschaft |
Die Fußgängerbrücke Siemenssteg, Am Spreebord, die sich zwischen dem Iburger Ufer und der Straße Am Spreebogen über die Spree spannt, ist eine der ältesten erhaltenen Berliner Spreebrücken. (1) Die 1899-1900 in Zusammenhang mit dem Kraftwerk Charlottenburg erbaute Brücke ist 77 Meter lang, 3,50 Meter breit und hat einen Bodenbelag aus Holz. Den seitlich befestigten Rohrleitungen, die ab 1912 den Dampf zur Versorgung des Rathauses mit Fernwärme und Heißwasser vom Kraftwerk zum südlich gelegenen Gebäude transportierten, diente die Brücke als Träger.
Die Eisenkonstruktion der Brücke aus zwei doppelten, im Bogenscheitel verbundenen Fachwerkgitterbögen mit filigran gebogenem Geländer wurde nach vergleichsweise geringen Kriegsschäden 1960 wiederhergestellt. Die Widerlager auf beiden Seiten in Form von Sandsteinpfeilern mit ornamentalem schmiedeeisernen Schmuck sind noch weitgehend im originalen Zustand erhalten; dazu gehören auch die seitlich angebrachten Medaillons, die mit ihren Kabelbündeln und Blitz-Darstellungen auf den Zusammenhang mit dem Kraftwerk verweisen. Zur Brücke hinauf führen Treppen mit steinernen Brüstungen und reich verzierten schmiedeeisernen Geländern. Zwischen den Pylonen, die jeweils mit einem Aufsatz aus eisernen Kronen geschmückt sind, ist auf einem Ziergitter eine elektrische Bogenlampe befestigt. Benannt wurde der Steg nach dem Begründer der modernen Elektrotechnik Werner von Siemens, der zudem bis zu seinem Tod 1892 in einer Villa an der heutigen Otto-Suhr-Allee gewohnt hatte.
(1) Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Stadt und Bezirk Charlottenburg, bearb. von Irmgard Wirth, Text- u. Tafelband, Berlin 1961, S. 525; Thiemann, Eckhard/Desczyk, Dieter/Metzing, Horstpeter: Berlin und seine Brücken, Berlin 2003, S. 121 f.; Berliner Bezirkslexikon Charlottenburg-Wilmersdorf, hrsg. v. Hans-Jürgen Mende und Kurt Wernicke, Berlin 2005, S. 662; Thiemann, Eckhard/Desczyk, Dieter: Berliner Brücken, Gestaltung und Schmuck, Berlin 2012, S. 167. Neben dem 1913-17 erbauten Dresselsteg am S-Bahnhof Messe Nord ist der Siemenssteg auch die einzige, vor 1960 ausgeführte reine Fußgängerbrücke Charlottenburgs.
Literatur:
- Inventar Charlottenburg, 1961 / Seite 525
Kontakt
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