Denkmaldatenbank

Der imposante Postbau an der Französischen Straße 9-12, der 1908-12 als Kaiserliches Postamt W 8 erbaut wurde, beeindruckt durch seine architektonische Qualität und eine gute städtebauliche Einordnung. Die Entwürfe stammen von dem Geheimen Baurat Wilhelm Walter, die Ausführung leitete der Postbauinspektor Ludwig Meyer. (1) Während die innere Raumorganisation mit einer zentralen, im Lichthof angeordneten Schalterhalle der modernen Abwicklung des Postverkehrs folgt, vermitteln an der Hauptfassade die Mischformen von Neorenaissance und Neobarock das Traditionsbewusstsein der Postverwaltung. Die von drei giebelbekrönten Risaliten gegliederte Straßenfront verdankt ihre repräsentative Wirkung vor allem dem Materialwechsel von rotem Backstein für die Wandflächen der Obergeschosse und Dorlaer Muschelkalk für das Erdgeschoss, die Fensterumrahmungen sowie dem Bauschmuck. Im Scheitelpunkt der Fenstergiebel verweisen Männerbüsten in historischen Postuniformen auf die Geschichte der um 1910 erheblich ausgebauten Kaiserlichen Post. Die Arbeiten stammen von den Bildhauern Max Korning und Strache.

(1) Vgl. o.V., Das neue Kaiserl. Postamt W.8 in Berlin, in: Blätter für Architektur und Kunsthandwerk 25 (1912), S. 38-39, 41, darin Foto auf Taf. 102 mit der bauzeitlichen Ansicht der Hoffassaden an der Jägerstraße und der Einfahrt zum Posthof, die 1996-97 mit einem Bürohaus überbaut wurde; BusB X, Bd. B (4), S. 61, 186; o.V., Ein grosstädtisches Reichspostgebäude, in: Bauwelt 3 (1912) 34, S. 23-24.