Denkmaldatenbank
Privatklinik Prof. Straßmann
09095908 | |
Bezirk | Mitte |
Ortsteil | Mitte |
Adressen | Schumannstraße 18 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Krankenhaus |
Entwurf | 1908 |
Datierung | 1908-1909 |
Entwurf | Fraenkel, Max (Baumeister) |
Ausführung | Fraenkel, Max (Baumeister) |
Bauherr | Straßmann, Paul (Prof. Dr. med.) |
Ein Beispiel für die Veränderung des städtischen Gefüges zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist die Privatklinik Prof. Straßmann, Schumannstraße 18, 1908-09 von Max Fraenkel anstelle eines Wohnhauses von 1842 errichtet. (1) Der im Krankenhausbau erfahrene Architekt bemühte sich bei der Gestaltung der Geburtsklinik um ein "hochherrschaftliches" Ambiente. (2) Er kombinierte Formen des floralen Jugendstils mit Renaissanceelementen. Das hohe Erdgeschoss aus hammergerechten Quadern in Anlehnung an Formen der italienischen Renaissance symbolisiert die solide und festgefügte Basis der gesamten Klinik. In die Wand eingelassen sind drei Reliefs des seit 1901 in Berlin ansässigen österreichisch-ungarischen Bildhauers Sandor Járay, die sich mit Darstellungen einer Stillenden, einer genesenden Mutter und einem Gelehrten auf das Klinikgebäude beziehen. Auf der Hofseite werden die Achsen der Fenster über dem Erdgeschoss durch weiß verblendete Wandpfeiler vertikal zusammengefasst. Wie beim straßenseitigen Eingang ist das Portal des Quergebäudes aus repräsentativen Gründen historistisch gestaltet. Sein gesprengter Giebel bildet einen würdigen Rahmen für das Wappen mit den Initialen des Frauenarztes Professor Paul Straßmann in Form eines Äskulapstabes. Die Anlage veranschaulicht die damalige Auffassung von einer modernen Privatklinik, in der Funktionalität mit Komfort verbunden wurde. Die Gestaltung der Eingangsbereiche, Treppenhäuser und Flure, die gut überliefert sind, gehen in ihrem Anspruch weit über das dem praktischen Bedürfnis geschuldete Maß hinaus.
(1) Vgl. o.V., Die Gebäude der Augenheilanstalten Karl-Strasse 36 und Luther-Strasse 17 in Berlin, in: Neudeutsche Bauzeitung 7 (1911), S. 125-135; Kurze Beschreibung in: Festschrift Augenheilanstalt Karlstraße 1908, S. 28ff. Die historische Adresse lautete Karlstraße 36.
(2) Gleichzeitig mit Errichtung des Privatkrankenhauses in der Schumannstraße übernahm Max Fraenkel 1908-09 im Auftrag der Israelitischen Synagogengemeinde den Umbau einer bestehenden Privatfrauenklinik in der Elsässer Straße (heute Torstraße 146) zum jüdischen Gemeindekrankenhaus "Adass Jisroel".
Literatur:
- Topographie Mitte/Mitte, 2003 / Seite 597
- Haberlandt 18 (1908) & Haberlandt 19 (1909)
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
- Tel.: (030) 90259-3653
- Fax: (030) 90259-3700
- E-Mail juliane.stamm@lda.berlin.de
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