Denkmaldatenbank

Koepjohannsche Stiftung

Obj.-Dok.-Nr. 09095889,T
Bezirk Mitte
Ortsteil Mitte
Adressen Schiffbauerdamm 8

Albrechtstraße 13, 14
Denkmalart Gesamtanlage
Sachbegriff Mietshaus & Wohn- und Geschäftshaus
Bauherr Koepjohannsche Stiftung

Auf einem vormaligen Schiffbauplatz an der Einmündung der Albrechtstraße in den Schiffbauerdamm liegen die Häuser der Koepjohannschen Stiftung, Schiffbauerdamm 8. Die Stiftung wurde von dem Schiffsbaumeister Friedrich Koepjohann gegründet. Er verfügte in seinem Testament vom 1792, dass die Erträge aus seinen Immobilien den Witwen und Waisen aus der Spandauer Vorstadt zugute kommen sollten. Auch heute noch unterstützt die Stiftung bedürftige Frauen aus der Spandauer Vorstadt.

Die zur Koepjohannschen Stiftung gehörenden Mietshäuser Albrechtstraße Nr. 15 und 16 schuf Adolph Lohse im Jahre 1861. In beiden Durchfahrten und Treppenaufgängen sind 1996 die aufwändigen Fassungen der Jahrhundertwende nach restauratorischem Befund wieder hergestellt worden.

Das benachbarte Mietshaus Albrechtstraße 14 wurde 1885 im Auftrag der Stiftung errichtete. Mit seinen roten Klinkerflächen und den in Sandstein ausgeführten Architekturgliederungen an Erkern, Dreieckgiebeln und dem auskragenden Konsolgesims wirkt die Straßenfront vornehm zurückhaltend. 1904-05 wurde diese Anlage nach Entwürfen der Architekten Kurt Berndt und Paul Zimmerreimer durch ein nobles Wohn- und Geschäftshaus an der Ecke zum Schiffbauerdamm ergänzt. Dessen Hauptfront zum Spreeufer ist eindrucksvoll auf Fernwirkung über das Wasser hinweg konzipiert. Zwerchgiebel, Erker und Balkons beleben die Fassade in Formen der Neorenaissance und des Neoklassizismus. Der bauplastische Schmuck aus hellem Sandstein und die reiche bildhauerische Gestaltung des Hauptportals mit einer Puttengruppe förderten die Absicht der Stiftung, gut betuchte Mieter anzuziehen.

Der Hauseingangsflur am Schiffbauerdamm, in der zeitgenössischen Bewertung schlicht als ein "Vestibül in echtem Marmor mit wohltuender Farbenabtönung" (1) bezeichnet, besticht durch die Verwendung ausgesuchter Materialien und seiner figürlichen und dekorativen Ausmalung. Die 1995 freigelegte Jugendstilfassung und die Ausstattung der großzügig angelegten Haupttreppe mit figürlich geschnitzten Reliefs aus Eichenholz erwiesen sich als eine beeindruckende künstlerische Einzelleistung. Die Gestaltung zieht sich bis in die Innenräume der Wohnungen. Unter Vermeidung von Stuckdekor ließ der Architekt sämtliche Zimmerdecken nach eigenen Zeichnungen ausmalen. Bei den Arbeiten an der Innenausstattung gab es möglicherweise eine Zusammenarbeit Kurt Berndts mit August Endell, der zur gleichen Zeit an der Ausführung der Hackeschen Höfe beteiligt war.


(1) Vgl. Der Neubau der Koepjohannschen Stiftung in Berlin, in: Baugewerks-Zeitung 37 (1905) 43, S. 540.

Literatur:

  • Topographie Mitte/Mitte, 2003 / Seite 586 f.

Teilobjekt Mietshaus Albrechtstraße 14

Teil-Nr. 09095889,T,001
Sachbegriff Mietshaus
Entwurf 1884
Fertigstellung 1885
Adressen Albrechtstraße 14

Teilobjekt Wohn- und Geschäftshaus Schiffbauerdamm 8 Albrechtstraße 13

Teil-Nr. 09095889,T,002
Sachbegriff Wohn- und Geschäftshaus
Datierung 1904-1905
Entwurf Berndt, Kurt (Architekt)
Adressen Schiffbauerdamm 8

Albrechtstraße 13

Literatur:

  • D./ Der Neubau der Köppjohannschen Stiftung in Berlin in
    Baugewerks-Zeitung 37 (1905) 43 / Seite 539-540
  • Kluttke, Die deutschen Städte, Bd. 2, 1904 / Seite ..
  • Berlin Einst und Jetzt, 1926

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Landesdenkmalamt Berlin
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