Denkmaldatenbank
Verwaltungsgebäude des Anhalter Güterbahnhofs
09095858 | |
Bezirk | Friedrichshain-Kreuzberg |
Ortsteil | Kreuzberg |
Adressen | Möckernstraße 26 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Verwaltungsgebäude |
Datierung | 1871-1874 |
Umbau | 1987-1992 |
Entwurf | Schwechten, Franz Heinrich (Architekt) |
Entwurf | Wolff, Ulrich & Peters, Wolfgang & Pitz, Helge & Brenne, Winfried (Architekt) |
Bauherr | Anhalter Eisenbahngesellschaft |
Der Anhalter Güterbahnhof umfasste ausgedehnte Gleisflächen auf der Südseite des Landwehrkanals. Von den zugehörigen Gebäuden sind einige Reste erhalten geblieben. In der Möckernstraße 26 steht neben Resten eines Lagerschuppens ein Teil des früheren Verwaltungsgebäudes. Der Backsteinbau wurde 1987-92 saniert und gehört seitdem als Ausstellungshaus zum Deutschen Technikmuseum Berlin. (1) Gegründet als Museum für Verkehr und Technik, gehört die 1983 eröffnete Einrichtung zu den weltweit führenden Technik- und Wissenschaftsmuseen.
Der Anhalter Güterbahnhof war für die Versorgung Berlins über Jahrzehnte von zentraler Bedeutung. Errichtet wurde die Bahnhofsanlage 1871-74 für die Berlin-Anhaltische Eisenbahn-Aktiengesellschaft. Franz Schwechten, der damals als Chefarchitekt bei der privat geführten Bahngesellschaft unter Vertrag stand, zeichnete die Baupläne. Der Architekt unterlegte dem Anhalter Güterbahnhof einen straffen, symmetrisch angelegten Grundrissplan. Räumlich war die Anlage in je einen Flügel für ankommende und abgehende Güter aufgeteilt. In der Mitte lag die Anlieferungsrampe. Zum Landwehrkanal erhielt der Bahnhof mit dem Verwaltungstrakt einen repräsentativen Abschluss. Schwechten gestaltete das Verwaltungsgebäude als spätklassizistischen Rohziegelbau. In seiner hochwertigen Klinkerarchitektur äußerte sich das Anspruchsdenken und hohe Selbstbewusstsein der privat geführten Bahngesellschaften, die ab der Mitte des 19. Jahrhunderts zu den führenden ökonomischen Akteuren des Industriezeitalters zählten. Der symmetrisch angelegte Kopfbau bestand aus zwei identisch gestalteten Pavillonbauten. Beide waren über ein triumphbogenartiges Brückenbauwerk miteinander verbunden. Während der westliche Pavillon und die Brücke im Zweiten Weltkrieg beschädigt und 1971 abgerissen wurden, blieb der östliche Flügel des Kopfbaus erhalten. Er diente ursprünglich als Empfangsgebäude für die Güterabfertigung. Seine gelb verklinkerten Fassaden zeigen dank der Gesimse eine ausgeprägte Horizontalgliederung. Risalite betonen die Gebäudeecken und sorgen ebenso wie das mächtige Kranzgesims für ein attraktives Fassadenrelief. Mit Ausnahme des Erdgeschosses hat Schwechten alle Fenster als Rundbogenfenster ausführen lassen. Dabei wirkt das erste Obergeschoss mit seinen großen Fensterformaten wie eine Beletage. Dem blockhaften Erscheinungsbild entspricht die kompakte Grundrisseinteilung. In der Gebäudemitte legte Schwechten einen großzügigen, aus zwei Treppenhäusern und Vestibül, kurzen Stichfluren und Lichthöfen bestehenden Verkehrskern an, um den herum alle übrigen Räume angeordnet wurden. Heute nimmt der Backsteinbau das Science-Center "Spectrum" auf, in dem sich die Besucher des Deutschen Technikmuseums mit naturwissenschaftlichen und technischen Fragen beschäftigen können.
Das Hauptgebäude des Deutschen Technikmuseums wurde 2002-05 an der Trebbiner Straße/Schöneberger Ufer errichtet.
(1) Maier, Helmut: Berlin Anhalter Bahnhof, Berlin 1984; Roik-Bogner, Christine: Der Anhalter Bahnhof. In: Geschichtslandschaft Berlin 1994, S. 52-69; Der Anhalter Güterbahnhof als Museumsstraße. Vision, Plan, Gestalt, Berlin 1994; Dehio Berlin 2006, S. 317.
Literatur:
- BusB I 1896 / Seite S. 283-287
- Berger, Manfred/ Historische Bahnhofsbauten Sachsens, Preußens, Mecklenburgs und Thüringens, Berlin (transpress VEB Verlag für Verkehrswesen) 1980 &
Museum für Verkehr und Technik, Ausstellungskatalog, Band 1, Berlin (Nicolai-Verlag) 1983 &
Ma / Seite . - Topographie Friedrichshain-Kreuzberg/Kreuzberg, 2016 / Seite 179 f.
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
- Tel.: (030) 90259-3653
- Fax: (030) 90259-3700
- E-Mail juliane.stamm@lda.berlin.de
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