Denkmaldatenbank
Wasserturm am Ostkreuz
09095165 | |
Bezirk | Friedrichshain-Kreuzberg |
Ortsteil | Friedrichshain |
Adressen | Hauptstraße |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Wasserturm |
Datierung | 1909-1912 |
Entwurf | Cornelius, Karl |
Entwurf & Ausführung | Königliche Eisenbahn, Bauabteilung |
Bauherr | Königliche Eisenbahn |
1912 ließ die Berliner Eisenbahnverwaltung in unmittelbarer Nähe des Ostkreuzes nach Plänen von Karl Cornelius einen Wasserturm errichten, da eine große Zahl von Dampflokomotiven mit ausreichend Wasser versorgt werden mußte. Im Gegensatz zu den bis zur Jahrhundertwende bei der Bahn üblichen sogenannten Intze-Wasserbehältern, die noch eine stabile Rahmenkonstruktion erforderten, erlaubte der hier verwendete zylinderförmige, 400 m3 Wasser fassende druckfeste Stahlbehälter eine leichte Turmkopfkonstruktion. Mit einer genormten Höhe von 40 m bis zur Unterkante des Wasserbehälters wurde der für den Eisenbahnbetrieb notwendige Wasserdruck erzeugt. (1)
(S. 58)
(1) Der von Otto Intze konstruierte zylindrische Behältertyp erhielt am Behälterboden eine kegelförmige Abschrägung, mit der der Behälter auf dem Mauerwerk des Turmschaftes auflag. Das Auflager und damit der Turmschaft hatte dadurch einen geringeren Durchmesser als der Wasserbehälter. Vor allem war es möglich geworden, den Auflagerring des Behälters von Horizontalkräften zu befreien. Vgl. Neßler, S. 171. Der Typ "Barkhausen" wurde von einem Ingenieur gleichen Namens entwickelt. Vgl. Zentralblatt der Bauverwaltung, 1915, Nr. 44, S. 286-87.
Zwischen den Gleisen der Bahnanlage Ostkreuz befindet sich auch der fünfzig Meter hohe Wasserturm am Ostkreuz, den die Bauabteilung der preußischen Staatsbahn unter Leitung von Karl Cornelius 1909 bis 1912 realisierte. (1) Von diesem inmitten der Bahnanlagen plazierten Turm aus wurden die Dampflokomotiven mit Wasser versorgt. Um das technische Bauwerk vor Ruß zu schützen, erhielt der runde Schaft eine Verblendung aus glasierten, violetten Klinkern. Der Wasserbehälter ist vollständig in das Dach eingebaut und sitzt unmittelbar auf dem Mauerschacht. Das weit herabgezogene Dach und die verschieferte polygonale Haube weisen auf den Einfluß des Jugendstils hin.
(1) Vgl. Berlin-Friedrichshain, S. 44; BusB X B (2), S. 86, 188; Cornelius, S. 286-287; Karner/Wichniarz; Merkl/Baur/Gockel/Mevius; Woll.
Literatur:
- Landesdenkmalamt Berlin (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Denkmale in Berlin, Bezirk Friedrichshain, Berlin 1996 / Seite 58, 147
- Güttler, Peter: Bauten und Anlagen für Fahrzeige, in: Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin (Hrsg.): Berlin und seine Bauten, X, Bd. 2, Berlin 1984 / Seite 83-91
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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