Denkmaldatenbank
S-Bahnhof Ostkreuz
09095164 | |
Bezirk | Friedrichshain-Kreuzberg |
Ortsteil | Friedrichshain |
Adressen | Sonntagstraße 37 Hauptstraße |
Denkmalart | Gesamtanlage |
Sachbegriff | Bahnhof (S) |
Entwurf | 1881 |
Die Berliner Lokalbahnen trugen wesentlich zur Stadterweiterung bei, da sie der Industrie preiswerte Randzonenstandorte erschlossen und die Attraktivität von Wohngebieten steigerten. So gewann 1881 auch das Stralauer Viertel an Bedeutung, weil sich seitdem auf zwei Ebenen Ringbahn, Stadtbahn und Vorortbahnen am S-Bahnhof Stralau-Rummelsburg kreuzen. (1)
In den Jahren 1900-01 wurde die Bahnhofsanlage erstmals umgebaut und erweitert. Dieser Verkehrsknotenpunkt trägt seit 1933 den Namen S-Bahnhof Ostkreuz. (2)
Die gesamte Anlage geht auf die Entwürfe der Bauabteilung der preußischen Staatsbahndirektion Berlin zurück. Sie besteht aus vier Mittel- und zwei Seitenbahnsteigen und besitzt aufgrund des guten Erhaltungszustandes sowie der Fülle originaler Bestandteile wie Verbindungsbrücke, Stellwerke, Viaduktbögen, Dienst- und Wartehäuschen einen hohem geschichtlichen Aussagewert. Die variierenden Bahnsteigüberdachungen dokumentieren die baugeschichtliche Abfolge von Konstruktions- und Gestaltungsprinzipien der Verkehrsarchitektur. So wurden beispielsweise auf dem Bahnsteig der Stadtbahn (Bahnsteig E) sowie der Ringbahn (Bahnsteig F) paarweise angeordnete Bahnsteigstützen aus Gußeisen in Jugendstilformen verwandt, während der obere Bahnsteig der Stadtbahn (Bahnsteig A) und der Bahnsteig der Vorortbahn (Bahnsteig D) einstielige, genietete Stahlträger aufweist. Auf Typenentwürfe gehen die Warte- und Diensthäuschen im Stil ländlicher Fachwerkbauten zurück. Die sachliche Verbindungsbrücke auf der oberen Ebene wurde 1914 hinzugefügt.
Bestandteil der Bahnanlage Ostkreuz ist auch das um 1900 errichtete Beamtenwohnhaus für Eisenbahner in der Sonntagstraße 37. Der zwei- bzw. dreigeschossige Bau mit Schopfwalmdach erhält durch den - die Struktur von Fachwerk imitierenden - Wechsel von Sichtbackstein und Putzflächen ein ländliches Gepräge. Eine Treppe führt von hier aus direkt zu zwei oberhalb des Wohnhauses gelegenen Lagerhallen aus Backstein sowie zu den Bahngleisen.
(1) Mit der Eröffnung der Berliner Stadtbahn wurden auch die Strecken der Ringbahn und der an den Fernstrecken entstandenen Vorortbahnen in das System des Berliner Eisenbahn-Nahverkehrs einbezogen. Bis 1930 war es üblich, in diesem Zusammenhang von den Stadt-, Ring- und Vorortbahnen zu sprechen. Nach Abschluß der Elektrifizierung wurde diese Bezeichnungen durch den Begriff Stadtschnellbahn bzw. S-Bahn abgelöst.
(2) Vgl. BusB X B (2) S. 8, 58, 164; Schmidt/Eilhardt; Tomisch, Jürgen, Die Berliner S-Bahn. Verpflichtung und Problem für die Denkmalpflege; in: Verloren, gefährdet, geschützt, S. 103-113; Zeitschrift für Kleinbahnen, 1916, S. 862, 867.
Literatur:
- BusB X B 2 1984 / Seite 8, 58, 164
- Tomisch, Jürgen: Die Berliner S-Bahn, in: Verloren - gefährdet - geschützt, Berlin 1988 / Seite 103-113
- Schmidt: Stadtbahn, 1984 / Seite .
- Zeitschrift für Kleinbahnen (1916) / Seite 862, 867
- Topographie Friedrichshain, 1996 / Seite 144-147
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
- Tel.: (030) 90259-3653
- Fax: (030) 90259-3700
- E-Mail juliane.stamm@lda.berlin.de
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