Denkmaldatenbank

Oberschule Hans Beimler, Clara-Zetkin-Schule

Obj.-Dok.-Nr. 09095151
Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg
Ortsteil Friedrichshain
Adressen Corinthstraße 1, 5

Modersohnstraße 53, 55
Denkmalart Gesamtanlage
Sachbegriff Schule & Kindertagesstätte
Datierung 1909-1913
Umbau 1986-1988
Entwurf Hoffmann, Ludwig Ernst Emil (Architekt)
Entwurf Schwennicke & Winterfeld (?) (Baumeister)
Ausführung Zöllner, Paul (Baugeschäft)
Bauherr Stadt Berlin

Einen besonders auffälligen Akzent setzte Hoffmann mit der im äußeren Stralauer Viertel gelegenen Schule am Rudolfplatz. Sie wirkt mit dem zu einer Straßenecke offenen Schulhof, den zwei flankierenden Wohn- und Verwaltungsbauten und den hohen Mansarddächern fast wie eine barocke Schloßanlage. (1)


(1) Pendant am Friedrichshainer Wühlischplatz (damals Landgemeinde Boxhagen-Rummelsburg), ebenfalls von Ludwig Hoffmann.

(S. 56)

Am östlichen Rand des Rudolfplatzes erhebt sich die 1909 von Ludwig Hoffmann gemeinsam mit den Baumeistern Schwennicke und Winterfeld geplante viergeschossige 227. und 281. Gemeindeschule Corinthstraße 1/5/Modersohnstraße 53/55. (1) Das Gebäude, eine Dreiflügelanlage mit konkavem Mitteltrakt, nutzt die Fläche des trapezförmigen Eckgrundstücks optimal aus. In der Verlängerung der Seitenflügel befinden sich das nördlich gelegene, ehemalige Rektorenwohnhaus und ein auf südlicher Seite symmetrisch plaziertes Gebäude, das einst vom Revier-Inspektor der städtischen Gaswerke bewohnt wurde und zudem die Steuerannahmestelle beherbergte. Die Gruppierung der 1913 fertiggestellten Bauten, von Ludwig Hoffmann in seinen Lebenserinnerungen als "malerisch" bezeichnet, (2) folgt dem Prinzip einer barocken Schloßanlage, obwohl hier vor allem der Sparsamkeit genüge getan wurde, indem man möglichst viele kommunale Einrichtungen auf dem städtischen Grundstück unterbrachte. Als prägend für das Stadtbild erweist sich der Schulbau aufgrund des hohen Mansardwalmdachs mit Uhrturm. Die gliedernden Elemente des 1913 fertiggestellten Putzbaus sind in Werkstein ausgeführt. Für die steinerne Kindergruppe auf der pergolabekrönten Mauer und die Reliefs über den Portalen war der Bildhauer Ignatius Taschner verantwortlich.


(1) Ehemals 227. und 282. Gemeindeschule. Vgl. Architektur von Ludwig Hoffmann; Die Bau- und Kunstdenkmale in der DDR, Hauptstadt Berlin I, S. 464; Bauwelt 1927, S. 52; BusB V C, S. 78; Hoffmann, S. 219; Kadatz, S. 250-295; Reichhardt/Schäche; Schäche, Wolfgang, Ludwig Hoffmann; in: Baumeister, Architekten, Stadtplaner, S. 298; Stahl 1914, S. 44-46; Nachdem im rückwärtigen Hof das Speisehaus sowie der Laubengang, der die Seitentrakte der Schule miteinander verband, abgetragen worden war, ergänzte man die Anlage 1986-1988 an der Ostseite um einen fünfgeschossigen Plattenbau. Vgl. Bauten der Volksbildung 1989, S. 19-21; BusB V C, S. 319, 456, Abb. 633 und 634.

(2) Vgl. Hoffmann, S. 219.

Literatur:

  • Architektur von Ludwig Hoffmann, 1987Bauten der Volksbildung 15 (1989) / Seite 19-21 (Neubau)
  • Bauwelt 18 (1927) / Seite 52
  • BusB V C 1991 / Seite 78, 363, 456
  • Ludwig Hoffmann, 1983 / Seite 219
  • Bau- und Kunstdenkmale Berlin I, Berlin 1983 / Seite 464
  • Kadatz, Ludwig Hoffmann in Große Baumeister, 1990 / Seite 250-295
  • Reichardt, Schäche/ Ludwig Hoffmann, 1986Schäche, Wolfgang, Ludwig Hoffmann in
    Baumeister, Architekten, Stadtplaner, 1987Stahl, Fritz, Ludwig Hoffmann in
    Berliner Architekturwelt Sonderheft 14 (1914) / Seite 44-46
  • Topographie Friedrichshain, 1996 / Seite 56, 138-139

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
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