Denkmaldatenbank

Gelände des Postamtes O 17

Obj.-Dok.-Nr. 09095093
Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg
Ortsteil Friedrichshain
Adressen Straße der Pariser Kommune 8
Denkmalart Ensemble
Sachbegriff Postamt
Entwurf 1904
Baubeginn 1907
Umbau um 1970
Entwurf Tuckermann, Wilhelm (Architekt)
Entwurf Martini (Architekt)
Entwurf Meyer
Entwurf Walter, Wilhelm
Ausführung Martini
Bauherr Kaiserliche Oberpostdirektion
Bauherr Deutsche Post

Die Eisenbahn, die sich mit ihren großflächigen Anlagen als ein breiter Ost-West-Riegel vom Schlesischen Bahnhof bis zur Ringbahn entwickelt hatte, wurde auch in den folgenden Jahrzehnten ständig ausgebaut. Dabei entstanden einige bemerkenswerte Gebäude.Das ursprünglich auf dem Schlesischen Bahnhof angesiedelte Bahnpostamt erhielt auf dem südlich anschließenden Grundstück Fruchtstraße 8 ein neues, dem enorm gewachsenen Postverkehr angemessenes Domizil. Das 1906-1908 nach Entwürfen von Wilhelm Tuckermann, Wolf und Martini errichtete Postamt O 17 war als Postbahnhof und Postamt konzipiert. Mit direktem Gleisanschluß versehen, wurde die hier ein- und abgehende Post sortiert, weitergeleitet bzw. verteilt.

(S. 58)

Der Bau des Postamtes O17 Straße der Pariser Kommune 8 erfolgte 1904-07, nachdem das größte Privatpostunternehmen in Deutschland, die Berliner Paketfahrt, verstaatlicht worden war. Für die Einrichtung des neuen Fuhr- und Paketdienstes der Kaiserlichen Oberpostdirektion eignete sich das Areal neben dem Schlesischen Bahnhof besonders gut. Es wurde seit dem 18. Jahrhundert von Gärtnereibetrieben genutzt und war daher unbebaut. Es entstanden zwei Packkammern als Kernbebauung, ein einstmals repräsentatives Amtsgebäude zur Straße hin sowie Stall- und Werkstattbauten an den Parzellengrenzen. Allein das Beutelschüttelwerk existiert nicht mehr. Heute vermittelt vor allem die Ankunftspackkammer als schräg gerückte Waggonhalle im Zentrum einen Eindruck von dem historischen Gesamtbild, das Postbaurat Wilhelm Tuckermann "komponiert" hatte. (...)

Literatur:

  • Topographie Friedrichshain, 1996 / Seite 58, 118
  • BusB X B 4 1987

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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