Denkmaldatenbank
Unterstation
09095055 | |
Bezirk | Friedrichshain-Kreuzberg |
Ortsteil | Friedrichshain |
Adressen | Am Rudolfplatz 3, 4 |
Denkmalart | Gesamtanlage |
Sachbegriff | Umspannwerk |
Entwurf | 1907 |
Datierung | 1908 |
Umbau | 1927 |
Entwurf | Martin, Karl (Architekt) |
Ausführung | Springmann, Oskar (Architekt) |
Entwurf & Ausführung | Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft |
Ausführung | Raebel-Werke |
Bauherr | Berliner Elektrizitätswerke AG |
Das Umspannwerk Am Rudolfplatz 3 mit dem vorderen Maschinen- und Verwaltungshaus ist ein Relikt der ersten flächendeckenden Stromversorgung Berlins. Es entstand als Reaktion auf die großen Engpässe von 1906, als deren Folge Beschränkungen für den Bau neuer Kraftwerke aufgehoben und die "Berliner Electricitäts-Werke" vom Magistrat verpflichtet wurden, innerhalb der Stadt keinen Bedarf weiter unbefriedigt zu lassen. (1)
Weitgespannte Rundbögen, tief abgeschrägte Sohlbänke und eine Betonung des Sockels der Maschinenhalle stehen in einem Spannungsverhältnis mit geschoßübergreifenden, eng zusammengerückten Fensterschlitzen darüber. (2) Die Architektur ist aus dem zeitgenössischen sich immer mehr versachlichenden Industriebau entwickelt. Die Bauabteilung der BEW hat für die neue Bauafgabe bereits im ersten Jahrzehnt der flächendeckenden Stromversorgung wiedererkennbare Klinkerbauten (neben Umspannwerken z.B. auch die Kraftwerke Oberspree und Rummelsburg) von hoher Qualität entwickelt. Das Umspannwerk Am Rudolfplatz gibt seine technische Funktion deutlich zu erkennen, paßt sich aber, da es für ein Wohngebiet konzipiert wurde, in den Proportionen und der Dachform der umgebenden Mietshausbebauung an.
In dem 1927 auf der Rückseite errichteten Anbau waren ein Materiallager sowie Büro- und "Wohlfahrtsräume" untergebracht. (3)
(1) 100 Jahre Strom für Berlin.
(2) Ein Entwurf von 1907 sah im 2. und 3. Obergeschoß ebenfalls Rundbogenfenster vor, die jeweils in Zweier- und Dreiergruppen von zweigeschossigen Rechteckblenden zusammengefaßt werden sollten. Motivation für den Planwechsel war die Konzeption einer zusätzlichen Turbine in der Maschinenhalle des Erdgeschosses. Die Maschinen sind heute ausgetauscht.
(3) Entwurf: Bauingenieur Karl Martin.
Literatur:
- Topographie Friedrichshain, 1996 / Seite 64, 139-140
- Dame, Thorsten: Elektropolis Berlin. Architektur und Denkmalführer, Petersberg 2014 / Seite 247f.
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